| eBay-Ratgeber: Epiphone Les Paul Custom
Die Epiphone-Company mit ihrem Gründer Epaminondas Stathopoulos blickt auf eine mittlerweile gut 125-jährige Firmengeschichte zurück – und war immer eng verknüpft mit dem Namen Gibson, deren „Mastermind“ Les Paul im Jahre 1941 in den Werkstätten von Epiphone experimentierte und auch dort seine erste Solid-Body Gitarre entwickelte- „The Log“. Dieses Instrument bestand aus einem Klotz Ahorn, an dem er Steg, Tonabnehmer, Saitenhalter und einen ganz normalen Gibson Gitarrenhals befestigte. Die Korpushälften, die er vorn und hinten auf den Ahornklotz leimte bestanden aus einer seiner zerschnittenen Epiphone-Gitarren (!).
Heutzutage ist die Firma wohlbekannt für die Wiederauflagen großer Klassiker wie z.B. das Flying V – Modell, der SG, oder eben auch der Les Paul in all ihren Variationen zu einem fairen Kurs.
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Lieferumfang/Verarbeitung
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Lieferumfang/VerarbeitungDie Gitarre erscheint in einem schwarz - satten, hochglänzenden Lacküberzug. Das Finish ist tadellos ausgeführt und gibt dem Instrument zusammen mit dem weißen Binding, das den kompletten Rand der Gitarre einfasst, eine tolle Optik. “Black Beauty“ würde mir spontan dazu einfallen, gäbe es nicht schon ein Les Paul -Modell mit eben dieser Bezeichnung.
Epiphone nennt dieses Finish „Midnight Ebony – auch schön. Die Tonhölzer der Gitarre entsprechen den Les Paul üblichen Standards. Mahagoni-Body mit augeleimter Decke aus Erle sorgen mit dem eingeleimten Hals, der ebenfalls aus Mahagoni gefertigt wurde, für einen wuchtigen Grundsound. Aus wie vielen Teilen der Body gefertigt wurde ist logischerweise aufgrund der deckenden Lackschicht nicht auszumachen.
Das auf den Hals aufgeleimte Palisandergriffbrett mit seinen 22 Bünden ist von guter Qualität, und die eingelegten Perlmut-Inlays zur Positionsfindung sind ja mittlerweile schon ein Markenzeichen der Les Paul-Modelle. Auch die Bundstäbchen im Jumbo-Format wissen zu gefallen: Sie sind sauber eingesetzt und abgerichtet – kein Grund zur Klage.
Die 6 an der Kopfplatte angebrachten Grover-Mechaniken sorgen für ein äußerst sanftes Stimmgefühl und sind zudem absolut stimmstabil. Während der ganzen Testphase tauchten keinerlei Beeinträchtigungen bezüglich des Tunings auf. Sie sind zudem wie auch der Rest der Hardware ebenfalls in schwarz gehalten. Die Kopfplatte selbst ziert der Epiphone-Schriftzug, und auf der Abdeckkappe für den Halseinstellstab lässt sich ganz dezent die Bezeichnung „Les Paul Custom“ ablesen. Bridge&Tailpiece der Paula sind sauber auf ihren Halterungen in den Body eingesetzt und es ist kein Problem, das Setting (hier die Höhe der Saitenlage) mit Hilfe dieser verstellbaren Bridge per Hand vorzunehmen. Ist das Werkssetting auch gut – ein paar kleine Feinheiten, die den Spielkomfort erhöhen, sind immer gerne gesehen und hier konnte ich dann doch noch etwas rausholen.
Last but not least bieten die auf der Decke angebrachten 4 Volume/Tone-Potis ein angenehmes Drehgefühl und vermitteln einen durchaus soliden Eindruck. Dies gilt ebenso für den Pickup-Switch, der sich sauber schalten lässt. Auf der Rückseite bietet sich dem Betrachter neben dem Deckel zur Abdeckung des 3-Weg-Schalters noch das Batteriefach zum Betreiben der aktiven EMG-Pickups. Bestückt ist die Epiphone Les Paul nämlich mit deren 2 – das Modell EMG-81 sorgt sowohl in der Bridge-, als auch in der Halsposition für ordentlich Dampf – soviel sei schonmal vorneweg verraten! Die hardwaremäßige Grundausstattung der Epiphone Paula ist bewährt und stimmig, und speziell die Bestückung mit aktiver EMG-Elektronik macht neugierig – wie klingt nun das Ganze? | Zum Seitenanfang |
Sound/Bespielbarkeit
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Sound/BespielbarkeitTrocken angespielt kommt die Gitarre auf Grund der Tonholzauswahl erwartungsgemäß kratfvoll und satt rüber. Im Vergleich zu Bolt-On-Neck Instrumenten (Gitarren mit aufgeschraubtem Hals) hat die Paula allerdings nicht soviel Attack zu bieten. Dies liegt- konstruktionsbedingt - einfach in der Natur der Sache bei Instrumenten mit eingeleimtem Hals und kann der Test-Paula nicht angelastet werden. Ihre Stärken kommen mehr aus der Tiefe, wobei sich dann genügend Dynamik und Druck breitmachen um so richtig loszurocken! Die Bespielbarkeit ist ab Werk vorzüglich und so bereitet es keinerlei Mühe, die 22 Bünde des Instrumentes bequem zu bespielen. Der powervoll-drahtige Grundsound wird geradezu perfekt von den EMG-81 Pickup´s übertragen. Die Vorteile gegenüber passiven Pickupsystemen sind ja schon lange bekannt, u.a. sind dies die Unempfindlichkeit gegen Einstreuungen sowie meiner Meinung nach die Möglichkeit, den Volumepoti der Gitarre zurückzuregeln ohne enorme Höhen-, und damit auch Dynamik-Verluste hinnehmen zu müssen. Und genau dies tun auch die Pickups der Epiphone Les Paul. Lediglich durch justieren des Volumepotis lassen sich so mit einer einzigen Verstärker-Grundeinstellung enorm viele Sounds kreieren.
Ihre Stärken zeigt die Gitarre ganz klar im Blues-Rock-Metal-Bereich – das zeigt der Test mit Distortion- und Clean-Sounds. Im Distortion-Bereich ist im Prinzip alles drin, von singenden Blues-Sounds, Grunge, Alternative hin bis zu Metal zeigt die Epiphone sich von der besten Seite. Selbst bei höchsten Distortion-Einstellungen sorgen die beiden EMG´s für eine saubere, „matschfreie“ Übertragung. Traditionsgemäß sieht dies bei sauberen Amp-Einstellungen anders aus, und so auch hier: So drückend-kraftvoll der Sound im Distortion-Bereich auch ist, desto weniger tut dies den cleanen Sounds gut. Wer auf Funk oder cleane Sounds a´ la Knopfler steht, sollte sein Glück woanders suchen. Diese Gitarre hier ist was für Rocker! | Zum Seitenanfang |
Fazit
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FazitEine Les Paul ist eine Les Paul ist eine Les Paul – so könnte man meinen, und dennoch bieten sich im Detail gewisse Unterschiede von Instrument zu Instrument. Hier ist es offensichtlich die Bestückung mit aktiver EMG-Elektronik, die die Epiphone Les Paul Custom so pusht. Dass die Domäne von Les Paul-Gitarren nicht unbedingt cleane Sounds sind, ist ja hinlänglich bekannt, und da macht die Epiphone Paula keine Ausnahme. Was im Distortion-Bereich so schön mittig drückt, kann im Clean-Bereich schon zuviel sein. Über die Fertigungsqualität kann und muss man nicht viele Worte verlieren – es ist erstaunlich, wie gut und präzise doch mittlerweile Instrumente koreanischer Herkunft gefertigt sind. Das Instrument macht in jeder Lage einen hochwertigen Eindruck und braucht sich vor seinen wesentlich kostspieligeren Schwestern aus dem Gibson-Lager keineswegs zu verstecken! Angesichts des günstigen Verkaufspreises bietet die Epiphone Les Paul Custom die ideale Gelegenheit, in die Les Paul-Liga aufzusteigen. PLUS:
+++ Verarbeitung ++ Werkseinstellung MINUS:
- Kein Case o.ä. UVP.: 893.-€ | Zum Seitenanfang |
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