Die Geschichte der ComicsDie Geschichte der Comics erstreckt sich von den Krimis, spannenden Kurzgeschichten und Comic-Strips, die in frühen Zeitungen und Zeitschriften erschienen, bis hin zum Siegeszug der Superhelden, Mangas, Horrorgeschichten und Geschichten für Kinder und Erwachsene. Comics sind inzwischen in der ganzen Welt ein Teil der modernen Kultur geworden. Comics haben sich aus den Comic-Strips in Zeitungen entwickelt und wurden erstmals in den frühen 30ern als Comichefte verkauft, was man als den Beginn des so genannten „Platinum Age” (deutsch: Platin-Zeitalter) bezeichnet. Zwischen 1933 und 1937 wurden Figuren wie Mickey Mouse, Flash Gordon und Dick Tracy berühmt, und Künstler wie Will Eisner, Bob Kane, Jerry Siegel und Joe Shuster begannen ihre Karriere. Das Jahr 1937 verzeichnete das erstmalige Erscheinen von Themen-Comics (Themed Comics). „Detective Comics” konzentrierten sich auf Krimis und Thriller. Hier erschien Batman erstmals auf der Bildfläche. Die Bezeichnung „Detective Comics” wurde später zu „DC“ abgekürzt. Detective Comics schafften die Voraussetzungen für den Beginn des „Goldenen Zeitalters“, das „Golden Age of Comics“. Das goldene Zeitalter begann mit dem Jahr 1938, als in der Nr. 1 von Action-Comics der erste Superheld eingeführt wurde: Superman. Von dem Erfolg Supermans inspiriert, entwickelte Bob Kane den grimmiger angelegten Superhelden Batman. Obwohl Batman keine Superkräfte besaß, wurden seine Comics wegen der düsteren Geschichten und der irren Bösewichte zum Erfolg. Zwischen 1938 und 1945 war die Blütezeit der Superhelden. The Spirit, Captain Marvel, Flash (in Deutschland: Roter Blitz), The Human Torch (Die Fackel), Sandman und viele andere tauchten in verschiedenen Veröffentlichungen auf. 1940 verkauften sich Comics, die den Krieg zum Thema hatten (War Comics), sehr gut und patriotische Helden erschienen das erste Mal auf der Bildfläche. Captain America, kreiert von Joe Simon und Jack Kirby, wurde zum ersten Helden, der seinen eigenen Titel bekam, ohne dass er vorher in einem anderen Comic erschienen war. Mit dem Ende des Krieges 1945 neigte sich auch das Goldene Zeitalter der Comics dem Ende zu, und Science-Fiction-Comics gewannen an Beliebtheit. Während dieser Periode ließ der Absatz der Superhelden-Comics kontinuierlich nach und Horrorcomics wie The Crypt of Terror, Weird Fantasy und The Vault of Horror wurden zunehmend populär. Mitte der 50er-Jahre allerdings wurden Superhelden wie Superman, Captain America, Roter Blitz und Die Fackel mit neuen Titeln und Geschichten wiederbelebt. Comics aus dieser Zeit waren in moderner Umgangssprache geschrieben und handelten nunmehr von eigensinnigen Persönlichkeiten, die neben der Rettung der Welt auch persönliche Probleme hatten. The Fantastic Four (Die Fantastischen Vier) gehörten zu den Ersten der neuen Welle von Marvel-Helden, zu denen auch Der Unglaubliche Hulk und Thor zu rechnen sind. Allerdings legte erst das Erscheinen von Spiderman (Die Spinne) in Nr.15 von „Amazing Fantasy“ den typischen Marvel-Stil fest. Es war auch die Ära der Superhelden-Gruppen. The Avengers (Die Rächer) – eine Wiederbelebung der Justice League of America (Gerechtigkeitsliga), JLA – und die X-Men tauchten auf. Während die Superhelden in der Gruppe wieder an Popularität gewannen, blieben Science-Fiction-Comics weiterhin beliebt. Marvel vereinigte diese Strömungen mit dem Silver Surfer. Gegen Ende des Silver Age sahen die Comichefte schon ziemlich so wie heute aus: eine Fülle von Helden, jeder mit seinem eigenen Comic, wobei viele der Figuren ihre Pflicht zusätzlich noch in einer Superhelden-Gruppe erfüllten. Die neue Zeit reflektierend, beinhalteten Bronze Age Comics modernere Themen. Obwohl die klassischen Comichelden weiterhin populär blieben, veränderten neue Helden wie Conan der Barbar und Geschichten wie Star Wars die Regeln und leiteten ins moderne Zeitalter über. Während der 80er-Jahre begann der Aufstieg des gezeichneten Romans, der „Graphic Novel”. Die beliebten Helden agierten nun in Schauplätzen und Szenarien, die mehr auf Erwachsene ausgerichtet waren. Erwähnenswert sind davon Alan Moores The Watchmen (Die Wächter) und Frank Millers The Dark Knight Returns (Der dunkle Ritter kehrt zurück). Die 90er verzeichneten die Zersplitterung der Comic-Verlage. In einer Industrie, die vorher von Marvel und DC dominiert worden war, tauchten viele unabhängige, bzw. alternative Comics von Darkhorse oder Image auf. Während die amerikanischen Comic-Figuren von Superman bis Donald Duck auch in Europa erfolgreich waren, entwickelte sich in den 30ern bis 50ern zunächst vor allem in Frankreich und Belgien eine rege Comic-Produktion. Georges Remi alias Hergé erfand Tintin & Milou (Tim und Struppi). In Deutschland war es Erich Ohser, der als E.O. Plauen mit seinen Geschichten Vater und Sohn populär wurde. In den 50er und 60ern erlebte der Comic eine Blütezeit. André Franquin erfand Spirou und Fantasio, Morris und Goscinny ließen Lucky Luke zum ersten Mal seinen Revolver ziehen, Uderzo und Goscinny ließen Asterix gegen Cäsars Legionen antreten. In Deutschland veröffentlichte Rolf Kauka Fix und Foxi. In den 60ern und 70ern wurde auch hier der Comic „erwachsen“. Während in den USA der Underground von sich Reden machte und Künstler wie Gilbert Shelton (Freak Brothers) und Robert Crumb (Fritz the Cat) die Subkultur widerspiegelten, entwickelte sich im franko-belgischen Raum eine Comic-Kultur, die mit Zeitschriften wie Schwermetall der Avantgarde den Boden bereitete. In Deutschland entstand in den 80er- und 90er-Jahren eine eigenständige, sehr erfolgreiche Comic-Kultur, die mit den Namen Gerhard Seyfried, Brösel, Walter Moers und Ralf König verbunden ist. Einige dieser Comics fanden den Weg zum Film und sorgten bei einem Millionenpublikum für Begeisterung. In der ehemaligen DDR wurde das bekannteste und beliebteste Comic in der Zeitschrift „Mosaik“ veröffentlicht. Hannes Hegen erzählte darin die Abenteuer der Digedags, drei Kobolden, die durch die Weltgeschichte reisten und verschiedene Abenteuer erlebten. Mitte der 70er-Jahre wurden die Digedags von drei „anderen“ Kobolden, den Abrafaxen abgelöst. Das anspruchsvolle Konzept von „Mosaik“ blieb aber davon unberührt: Im Vergleich zu westlichen Comic-Zeitschriften basierten die Mosaik-Bildergeschichten auf tatsächlichen historischen Begebenheiten der Weltgeschichte und waren dadurch nicht nur unglaublich spannend, sondern auch lehrreich zugleich. Sicher auch mit ein Grund, warum das „Mosaik“ die DDR überlebt hat und damit das langlebigste deutsche Comic ist, noch vor Fix und Foxi. Weitere Comic-Helden der DDR fand man in der Zeitschrift „Atze“. „Atze“ war eigentlich das einzige „Comicmagazin“ im klassischen Sinne in der DDR, da hier jeden Monat mehrere abgeschlossene Geschichten oder Folgen laufender Serien abgedruckt wurden. Die erste Ausgabe erschien 1955. Hier spielten Pat oder die zwei Mäuse Fix und Fax die Hauptrolle. Japans Comic-Industrie gehört heute zu den größten überhaupt. Seit den 80er-Jahren sind die japanischen Manga-Comics und Anime-Filme im Westen zunehmend beliebt geworden. Comics wie Sailor Moon oder Dragonball Z erfahren reißenden Absatz und sind drauf und dran, die Zukunft der Comics entscheidend mitzubestimmen. Schon jetzt haben die Mangas und Anime einen großen Marktanteil. Auch in Deutschland (und anderswo) wird der Stil inzwischen nachgeahmt, so dass Sie bei eBay zahlreiche Anime und Mangas aus deutschen Zeichen- oder Computerwerkstätten finden. |