Die gängigsten Perlenarten
Akoya-Zuchtperle
Die Akoya ist die klassische Form der Zuchtperle. In die Akoya-Muschel wird manuell ein runder Kern aus Perlmutt eingesetzt. Dadurch ist die Form der Perle praktisch vorgegeben. Die meist runden Perlen sind weiß, rosé, creme, gold oder grau; auch hellgrün kommt vor. Schwarze oder blaugraue Akoya-Perlen sind gefärbt. Die Akoya-Perle ist nicht nur in Japan, Korea und China heimisch, sondern in ganz Asien, im indisch-pazifischen Gebiet, im Roten Meer, im Persischen Golf, im Mittelmeer, um Südafrika und in der Karibischen See. Akoya-Zuchtperlen haben normalerweise einen Durchmesser von 2 bis 10 mm. Nur ca. 1% aller Austern ist fähig, eine 10-mm-Perle zu erzeugen. Das macht diese so kostbar. Biwa-Zuchtperle
Im Süßwasser des Biwa-Sees in der Nähe der Stadt Kyoto (West-Japan) werden seit 1928 die Biwa-Zuchtperlen gezüchtet. Während der 70er- und 80er-Jahre beherrschte die Süßwasserperlen-Produktion vom Biwa-See die Weltproduktion. Der Name „Biwa-Perle" wurde irrtümlicherweise auch für Süßwasserzuchtperlen anderer Herkunft verwandt. Es sind kernlose Perlen, die durch das Einpflanzen von Fremdgewebeteilchen in beide Hälften des Mantelgewebes der Biwa-Auster (Hyriopsis Schlegeli) entstehen. Durch die unregelmäßigen Teilchen entstehen auch unregelmäßige, bis barock geformte Perlen. Die Farbe ist weiß-rosé, lachs-orange, gold-braun oder grau. Größere Biwa-Zuchtperlen (über etwa 8 mm Durchmesser) erfordern jedoch einen Kern. China-Zuchtperle
Ganz ähnlich der Biwa-Zuchtperle zeigt sich die China-Zuchtperle. Es handelt sich ebenfalls um kernlose Süßwasserzuchtperlen, die auch in der Form der Biwa-Zuchtperle sehr ähnlich sind. Der Unterschied besteht hauptsächlich in der unregelmäßigeren Oberfläche der China-Zuchtperle und der größeren Farbenvielfalt, die viele zarte Naturfarben umfasst. Heute beherrschen die chinesischen Züchter den Weltmarkt im Bereich Süßwasserzuchtperlen d.h. die große Mehrheit der Süßwasserzuchtperlen kommt mittlerweile aus China. Ursprünglich waren sie alle barockartig. Die letzten Produktionen sind jedoch bereits vollkommen rund und vom Aussehen her sehr schwer von Akoya-Perlen zu unterscheiden. Das heißt, es gibt bereits runde Zuchtperlen ohne Kern. Die barocken Formen der China-Zuchtperlen werden im Handel oft fälschlich als Biwa-Perlen bezeichnet! Kasumiga-Zuchtperle
Die japanische Süßwasserzuchtperle Kasumiga ist eine junge Perlenart mit Kern, die ausschließlich im Kasumigaura-See nordöstlich von Tokio beheimatet ist. Erst um 1998 gelang dieser Perlenart der wirkliche Durchbruch. Im Handel werden zwei Bezeichnungen für diese Perlen verwendet: 1. Kasumiga-Zuchtperlen 2. Kasumiga-Ura-Zuchtperlen Ihre Muschel ist eine Kreuzung aus der japanischen und der chinesischen Süßwasser-Perlmuschel. Das Ergebnis sind schöne große Perlen, die durchaus dem Vergleich mit einer Akoya-Zuchtperle standhalten können. Die Kasumiga ist eine wertvolle Zuchtperle von einer Größe bis zu 13 mm und mit einem Farbenspiel von zartrosé bis zu intensiv dunklem pink. Diese Perlen sind heute noch sehr selten und entsprechend teuer. Der hohe Marktwert ist gerechtfertigt aufgrund der hochwertigen rosaroten, kreisrunden Perle. Inzwischen wird die gleiche Perle auch im großen Stil in China produziert. Eine eindeutige Feststellung der Herkunft - Kasumigaura-See oder China - ist nicht möglich. Keshi-Zuchtperle
In der Akoya-Auster und der größeren silberlippigen Auster (Südsee) wachsen im Salzwasser die Keshi-Perlen heran. Sie entstehen durch Zufall oder wenn die Auster den eingepflanzten Kern abstoßen kann. Zurückbleibende Gewebeteilchen werden dann mit Perlmutt umkapselt. Dadurch entstehen völlig unregelmäßig geformte Perlen, die ebenso selten wie wertvoll sind und zu phantasievollen Schmuckstücken inspirieren. Die kleinsten nennt man Saatperlen. Keshi-Perlen mit bis zu 2 mm Durchmesser dürfen als Naturperlen bezeichnet werden. Mutteraustern von Südsee-Zuchtperlen bilden auch Perlen mit Durchmessern von 10 mm und mehr. Größere Keshi-Perlen werden als Zuchtperlen bezeichnet, da sie - zwar auf natürliche Weise - durch einen menschlichen Eingriff entstehen. Keshi-Perlen finden wegen ihrer bizarren Formen überall in der Welt ihre Liebhaber. Die Farben der Keshi-Perlen entsprechen denen der ihr verwandten Akoya- bzw. Südseezuchtperle. Mabe-Zuchtperle
Südostasiens Meere und die Japanischen Inseln bei Okinawa sind die Hauptlebensgebiete der Mabe-Perlenauster. Ihr Perlmutt glänzt regenbogenartig in verschiedenen Farben von hell- über dunkelrosa bis zu bläulichen Tönen, meist mit metallischem Lüster. Diese Halbperlen wachsen in der schwarzgeflügelten Mabe „Pteria Penguin", einer Austernart. Sie entstehen, wenn eine Hohlhalbkugel zwischen Schale und Mantel der Muschel eingepflanzt wird. Die Hohlhalbkugel wird nach der Ernte durch eine Perlmutthalbkugel ersetzt. Deshalb haben Mabe-Perlen auch eine flache Rückseite und sehen manchmal aus wie eine halbe Perle. Ihre Verwendung finden sie hauptsächlich dort, wo die Rückseite nicht sichtbar ist, beispielsweise an Ohrringen oder Ringen. Der Begriff „Mabe" stammt von der ursprünglich verwendeten Austernart und hat sich als Begriff für Halbperlen allgemein durchgesetzt. Der größte Teil der „halben" Zuchtperlen stammt heute jedoch nicht mehr von der Mabe-Auster, sondern von der Südsee-Auster, die die Mabe-Perlen in vergleichbarer Farbenpracht bildet. „Halbe" Zuchtperlen erreichen Größen bis zu 22 mm. Infolge der relativ kurzen Zuchtperiode und des - verglichen mit der Rundperlenzucht - wesentlich einfacheren Prozesses sind sie preisgünstiger. Südsee-Zuchtperle
In aller Welt hat die Südsee-Zuchtperle den bedeutenden Beinamen „Königin der Perlen". Jedoch ist der Begriff „Südsee-Zuchtperle" die Sammelbezeichnung für alle Züchtungen in der Südsee. Solche Zuchtperlen unterscheiden sich von den japanischen Züchtungen durch ihre Größe. Diese entsteht dadurch, dass man größere Kerne einpflanzen kann. Bei den Südsee-Zuchtperlen gibt es zwei Hauptgruppen: weiße und dunkle. Beide Gruppen bieten eine große Bandbreite von Formen, Farbtönen und Schattierungen. Ihre Farbvielfalt ist unter anderem ein wichtiger Grund, weshalb Südsee-Zuchtperlen von anspruchsvollen Kunden sehr geschätzt werden. Edles Silbergrau, aber auch rosé, gold, grau oder dunkelgrau kommen vor. In der Form sind diese Perlen sehr verschieden. Vollkommen runde gibt es nur selten. In den Südseegewässern Burmas und den Philippinen (meist weiß - bis creme-rosé), Indonesiens (creme-grün bis goldfarben), Australiens (weiß-silber-grau), Tahiti, Thailand und Neuguinea lebt die silberlippige Perlauster (Pinctada Maxima), zwischen deren Schalen die Südsee-Zuchtperle, eine der teuersten aller Zuchtperlen, entsteht. Der Schwerpunkt der Züchtung liegt jedoch an der Nordküste Australiens, weshalb diese Perlenart auch Austral-Zuchtperle genannt wird. Die Südsee-Zuchtperlen messen von 9 bis 16 mm. Noch größere Exemplare von 20 bis 25 mm sind äußerst wertvolle Raritäten. Etwa 95% der begehrten schwarzen Südseeperlen (Farbe von anthrazit über braunschwarz bis tief-schwarz) kommen aus Tahiti, der Hauptheimat der schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada Margaritifera). Tahiti-Zuchtperle
Die meisten Tahiti-Zuchtperlen schenken uns die Atolle und Lagunen des Südpazifiks. Sie werden bis auf wenige Ausnahmen nur in Französisch-Polynesien und auf den Fidschi-Inseln gezüchtet. Die Einzigartigkeit bei dieser „Tahiti-Cultured-Pearl" gründet sich auf zwei wichtige Eigenschaften: Seltenheit und Individualität. Keine Tahiti-Zuchtperle ist wie die andere. Gemessen an der Weltproduktion von Zuchtperlen beträgt der Anteil von Tahiti-Zuchtperlen nur ein Prozent. Die Größe der Zuchtperlen beträgt 8 bis 18 mm. Eher tropfenförmig als rund liegen die gängigen Größen jedoch zwischen 10 und 15 mm. Das Farbspektrum reicht von schwarz, dunkel- oder silbergrau bis zu gold- und champagnerfarbenen Farbtönen. Am teuersten ist die Peacock-Color, die in allen Regenbogenfarben schillert. Danach kommen das aparte Grünschwarz und die Grautöne. Sehr selten werden weiße Tahiti-Zuchtperlen gefunden. Als Tahiti-Zuchtperle dürfen nur jene Qualitäten bezeichnet werden, die den sehr strengen Qualitätsanforderungen genügen. Nur dann erhalten diese das Handelsprädikat „Tahiti-Cultured-Pearl". |