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Perlen-Klassifikation
Grundsätzlich kann man Perlen in drei Kategorien einteilen:
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Die echte Perle (oder Naturperle)
Als echte Perlen dürfen nur Perlen bezeichnet werden, die natürlich entstanden sind, das heißt
ohne menschlichen Eingriff und Hilfe. Dabei ist ein Fremdkörper z.B. Sandkorn zufällig in eine
perlbildende Muschel gelangt. Die Muschel umhüllt nun zu ihrem eigenen Schutz diesen
Fremdkörper. Eine solche Abkapselung entwickelt sich dann zu einer Perle. Sie ist also ein
Nebenprodukt, eine kreative Schöpfung der Natur. Diese echten Perlen finden sich in allen
erdenklichen Formen, wie rund, bouton-, tropfen-, ei-, und birnenförmig, wie auch als
Barockperlen. Als "Perle", "echte Perle", "Orientperle" oder "Naturperle" dürfen nur Perlen
bezeichnet werden, die natürlich und ohne Eingriffe des Menschen entstanden sind. Weitere
Naturperlenarten sind Abalone-, Blister-, Conch- (Pink-), Seed-, Melo-, Operculi- und die
Flussperle.
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Die Zuchtperle
Die Zuchtperle entstand durch den Eingriff des Menschen. Sobald der Mensch bei der Perlbildung
mitwirkt, muss der Zusatz "Zucht" hinzugefügt werden. Dabei werden den Muscheln die Fremdkörper
von Hand eingesetzt.
Zuchtperlen können in 4 Kategorien unterteilt werden:
- Meerwasserperlen mit Kern z. Bsp. Akoya-, Südsee-, und Tahiti-Zuchtperlen
- Meerwasserperlen ohne Kern z. Bsp. Keshi-Zuchtperle
- Süßwasserperlen mit Kern z. Bsp. Kasumiga-Zuchtperle
- Süßwasserperlen ohne Kern z. Bsp. Biwa- und China-Zuchtperle
Eine Besonderheit ist die Mabe- oder Halb-Zuchtperle. Dies sind zusammengesetzte Zuchtperlen,
bei denen das Zuchtperloberteil mit einem oder mehreren unteren Teilen aus Perlmutt oder anderen
Substanzen verklebt oder verkittet wird.
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Die Imitationsperle (oder künstliche Perle)
Hierbei handelt es sich um vollkommen künstlich hergestellte Perlen mit dem Erscheinungsbild
einer Natur- oder Zuchtperle. Diese Perlen sind jedoch in ihrer Zusammensetzung ein völlig
anderes Material und nur als eine preiswerte Imitation von natürlichen oder Zuchtperlen
anzusehen. Imitationsperlen sind also ganz von Menschenhand hergestellt und Produkte, die das
Aussehen von echten Perlen nachahmen, ohne deren physikalische oder chemische Eigenschaften zu
besitzen, selbst wenn für die Herstellung natürliche Substanzen verwendet werden.
Es gibt eine enorme Artenvielfalt von Imitationsperlen z. B. Mallorca-, Majorica-, Schaum-,
Glas-, Fischsilber-, Bourguignon-, Komposit-, Antillen-, römische, Girasol-, oder Gagatperlen.
Sehr verbreitet ist die Mallorca-Perle, die von den Balearen vor der spanischen Küste stammt.
Mallorca-Perlen sind mehrfach in "Essence de Orient" getauchte Kerne aus trübweißem Bleiglas
oder Muschelschale, die anschließend mit einem speziellen Lack überzogen werden. Das Ergebnis
sind vollkommen runde "Perlen", die oft etwas glasartig glänzen und eine sehr glatte, aber
deutlich härtere Oberfläche als Naturperlen haben.
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Die gängigsten Perlen Arten
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Akoya-Zuchtperle Die Akoya ist die klassische Form der Zuchtperle. In die
Akoya-Muschel wird manuell ein runder Kern aus Perlmutt eingesetzt. Dadurch ist die Form der
Perle praktisch vorgegeben. Die meist runden Perlen sind in den Farben weiß, rosé, creme, gold
oder grau; auch lichtes grün kommt vor. Schwarze oder blaugraue Akoya-Perlen sind gefärbt.
Die Akoya-Perle ist nicht nur in Japan, Korea und China heimisch, sondern in ganz Asien, im
indisch-pazifischen Gebiet, im Roten Meer, im Persischen Golf, im Mittelmeer, um Südafrika und
in der Karibischen See.
Akoya-Zuchtperlen haben normalerweise einen Durchmesser von 2 bis 10 mm. Nur ca. 1% aller
Austern ist fähig, eine 10-mm-Perle zu erzeugen. Das macht diese so kostbar.
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Biwa-Zuchtperle
Im Süßwasser des Biwa-Sees in der Nähe der Stadt Kyoto (West-Japan) werden seit 1928 die
Biwa-Zuchtperlen gezüchtet.
Während der 70er- und 80er-Jahre beherrschte die Süßwasserperlen-Produktion vom Biwa-See die
Weltproduktion. Der Name "Biwa-Perle" wurde irrtümlicherweise gleichbedeutend mit
Süßwasserzuchtperle d.h. auch für Süßwasserzuchtperlen anderer Herkunft verwand.
Es sind kernlose Perlen, die durch das Einpflanzen von Fremdgewebeteilchen in beide Hälften des
Mantelgewebes der Biwa-Auster (Hyriopsis Schlegeli) entstehen. Durch die unregelmäßigen Teilchen
entstehen auch unregelmäßige, bis barock geformte Perlen. Die Farbe ist weiß-rosé, lachs-orange,
gold-braun oder grau. Größere Biwa-Zuchtperlen (über etwa 8 mm Durchmesser) erfordern jedoch
einen Kern.
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China-Zuchtperle
Ganz ähnlich der Biwa-Zuchtperle zeigt sich die China-Zuchtperle. Es handelt sich ebenfalls um
kernlose Süßwasserzuchtperlen, die auch in der Form der Biwa-Zuchtperle sehr ähnlich sind. Der
Unterschied besteht hauptsächlich in der unregelmäßigeren Oberfläche der China-Zuchtperle und
der größeren Farbenvielfalt, die viele zarte Naturfarben umfasst.
Heute beherrschen die chinesischen Züchter den Weltmarkt im Bereich Süßwasser-Zuchtperlen d.h.
die große Mehrheit der Süßwasser-Zuchtperlen kommt mittlerweile aus China. Ursprünglich waren
sie alle barockartig. Die letzten Produktionen sind jedoch bereits vollkommen rund und sind vom
Aussehen her sehr schwer von Akoya Perlen zu unterscheiden. Das heißt es gibt bereits runde
Zuchtperlen ohne Kern. Die barocken Formen der China-Zuchtperlen werden im Handel oft
fälschlich als Biwa-Perlen bezeichnet!
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Kasumiga-Zuchtperle
Die japanische Süßwasser-Zuchtperle Kasumiga ist eine junge Perlenart mit Kern, die
ausschließlich im Kasumigaura-See nordöstlich von Tokio beheimatet ist. Erst um 1998 gelang
dieser Perlenart der wirkliche Durchbruch. Im Handel werden zwei Bezeichnungen für diese Perlen
verwendet:
1. Kasumiga-Zuchtperlen und
2. Kasumiga-Ura-Zuchtperlen
Ihre Muschel ist eine Kreuzung aus der japanischen und der chinesischen Süßwasser-Perlmuschel.
Das Ergebnis sind schöne große Perlen, die einen Vergleich mit der Qualität einer
Akoya-Zuchtperle standhalten können Die Kasumiga ist eine wertvolle Zuchtperle von einer Größe
bis zu 13 mm und mit einem Farbenspiel von Zartrosé bis zu intensiv dunklem Pink.
Diese Perlen sind heute noch sehr selten und entsprechend teuer. Der hohe Marktwert ist
gerechtfertigt aufgrund der hochwertigen rosaroten, kreisrunden Perle. Inzwischen wird die
gleiche Perle auch im großen Stil in China produziert. Eine eindeutige Feststellung der
Herkunft - Kasumigaura-See oder China - ist nicht möglich.
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Keshi-Zuchtperle
In der Akoya-Auster und der größeren silberlippigen Auster (Südsee) wachsen im Salzwasser die
Keshi-Perlen heran. Sie entstehen durch Zufall oder wenn die Auster den eingepflanzten Kern
abstoßen kann. Zurückbleibende Gewebeteilchen werden dann mit Perlmutt umkapselt. Dadurch
entstehen völlig unregelmäßig geformte Perlen, die ebenso selten wie wertvoll sind und zu
phantasievollen Schmuckstücken inspirieren.
Die kleinsten nennt man Saatperlen. Keshi-Perlen mit bis zu 2 mm Durchmesser dürfen als
Naturperlen bezeichnet werden. Mutteraustern von Südsee-Zuchtperlen bilden auch Perlen mit
Durchmessern von 10 mm und mehr. Größere Keshi-Perlen werden als Zuchtperlen bezeichnet, da
sie - obwohl auf natürlichem Weise - durch einen menschlichen Eingriff, entstehen. Keshi-Perlen
finden wegen ihrer bizarren Formen überall in der Welt ihre Liebhaber. Die Farben der
Keshi-Perlen entsprechen die der ihr verwandten Akoya- bzw. Südseezuchtperle.
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Mabe-Zuchtperle
Südostasiens Meere und die Japanischen Inseln bei Okinawa sind die Hauptlebensgebiete der
Mabe-Perlenauster. Ihr Perlmutt glänzt regenbogenartig in verschiedenen Farben von Hell- über
Dunkelrosa bis zu bläulichen Tönen, meist mit metallischem Lüster.
Diese Halbperlen wachsen in der schwarzgeflügelten Mabe "Pteria Penguin", einer Austernart. Sie
entstehen, wenn eine Hohlhalbkugel zwischen Schale und Mantel der Muschel eingepflanzt wird.
Die Hohlhalbkugel wird nach der Ernte durch eine Perlmutthalbkugel ersetzt. Deshalb haben
Mabe-Perlen auch eine flache Rückseite und sehen manchmal aus wie eine halbe Perle. Ihre
Verwendung finden sie hauptsächlich dort, wo die Rückseite nicht sichtbar ist, beispielsweise
an Ohrringen oder Ringen.
Der Begriff "Mabe" stammt von der ursprünglich verwendeten Austernart und hat sich als Begriff
für Halbperlen allgemein durchgesetzt. Der größte Teil der "halben" Zuchtperlen stammt heute
jedoch nicht mehr von der Mabe-Auster, sondern von der Südsee-Auster, die die Mabe-Perlen in
vergleichbarer Farbenpracht bildet. "Halbe" Zuchtperlen erreichen Größen bis zu 22 mm. Infolge
der relativ kurzen Zuchtperiode und des - verglichen mit der Rundperlenzucht - wesentlich
einfacheren Prozesses sind sie preisgünstiger.
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Südsee-Zuchtperle
In aller Welt hat die Südsee-Zuchtperle den bedeutenden Beinamen "Königin der Perlen". Jedoch
ist der Begriff "Südsee-Zuchtperle" die Sammelbezeichnung für alle Züchtungen in der Südsee.
Solche Zuchtperlen unterscheiden sich von den japanischen Züchtungen durch ihre Größe. Diese
entsteht dadurch, dass man größere Kerne einpflanzen kann. Bei den Südsee-Zuchtperlen gibt es
zwei Hauptgruppen: weiße und dunkle. Beide Gruppen bieten eine große Bandbreite von Formen,
Farbtönen und Schattierungen. Ihre Farbvielfalt ist unter anderem ein wichtiger Grund, weshalb
Südsee-Zuchtperlen von anspruchsvollen Kunden sehr geschätzt werden. Edles Silbergrau, aber
auch rosé, gold, grau oder dunkelgrau kommen vor. In der Form sind diese Perlen sehr
verschieden. Vollkommen runde gibt es nur selten.
In den Südseegewässern Burmas und den Philippinen (meist weiß - bis creme-rosé), Indonesiens
(creme-grün bis goldfarben), Australiens (weiß-silber-grau), Tahiti, Thailand und Neuguinea
lebt die silberlippige Perlauster (Pinctada Maxima), zwischen deren Schalen die
Südsee-Zuchtperle, eine der teuersten aller Zuchtperlen, entsteht.
Der Schwerpunkt der Züchtung liegt jedoch an der Nordküste Australiens, weshalb diese Perlenart
auch Austral-Zuchtperle genannt wird. Die Südsee-Zuchtperlen messen von 9 bis 16 mm. Noch
größere Exemplare von 20 bis 25 mm sind äußerst wertvolle Raritäten.
Etwa 95% der begehrten schwarzen Südseeperlen (Farbe von Anthrazit über braunschwarz bis
tief-schwarz) kommen aus Tahiti, der Hauptheimat der schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada
Margaritifera).
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Tahiti-Zuchtperle
Die meisten Tahiti-Zuchtperlen schenken uns die Atolle und Lagunen des Südpazifiks. Sie werden
bis auf wenige Ausnahmen nur in Französisch-Polynesien und auf den Fidschi-Inseln gezüchtet.
Die Einzigartigkeit bei dieser "Tahiti-Cultured-Pearl" gründet sich auf zwei wichtige
Eigenschaften: Seltenheit und Individualität. Keine Tahiti-Zuchtperle ist wie die andere.
Gemessen an der Weltproduktion von Zuchtperlen beträgt der Anteil von Tahiti-Zuchtperlen nur
ein Prozent.
Die Größe der Zuchtperlen beträgt 8 bis 18 mm. Eher tropfenförmig als rund liegen die gängigen
Größen jedoch zwischen 10 und 15 mm. Das Farbspektrum reicht von schwarz, dunkel- oder
silbergrau bis zu Gold und champagnerfarbenen Farbtönen.
Am teuersten ist die "peacock-color", die in allen Regenbogenfarben schillert. Danach kommen
das aparte Grünschwarz und die Grautöne. Sehr selten werden weiße Tahiti Zuchtperlen gefunden.
Als Tahiti-Zuchtperle dürfen nur jene Qualitäten bezeichnet werden, die den sehr strengen
Qualitätsanforderungen genügen. Nur dann erhalten diese das Handelsprädikat
"Tahiti-Cultured-Pearl".
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