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Wie liest man einen Briefmarkenkatalog?
Unentbehrlich für jeden ernsthaften Sammler ist ein Briefmarkenkatalog. Es gibt in Deutschland mittlerweile ein Vielzahl solcher Kataloge: Deutschland-, Europa- (mit allen europäischen Ländern, außer Deutschland) und Übersee-Kataloge, Kataloge für besonders beliebte Briefmarkenländer, Spezialkataloge (z.B. den Deutschland-Spezial-Katalog mit weitaus detaillierten Angaben zu jeder Marke), aber auch spezielle Kataloge für die beliebtesten Sammelmotive (z.B. Europa, Luftpost, Zeppelinpost usw.).

In Deutschland gibt es zahlreiche unterschiedliche Kataloge, die zumeist von großen Briefmarkenfirmen herausgegeben werden und oft gleichzeitig Angebotslisten sind. Nur wenige Kataloge werden von Verlagen gedruckt, die selbst nicht mit Briefmarken handeln (z.B. PHILEX, DNK, PHILOTAX usw.) und katalogisieren in der Regel nur Marken einzelner Länder und Gebiete. Einzig die so genannten MICHEL-Kataloge umfassen die ganze Welt und gelten als "die" Standardwerke bei den Sammlern. Kauf, Verkauf und Tausch wird meist auf der "MICHEL"-Basis abgewickelt. Viele Kataloge erscheinen jährlich neu und nennen dann auch die neuesten Preise.

In den Katalogen sind die Marken des jeweiligen Sammelgebietes lückenlos verzeichnet und abgebildet: Dazu gibt es Angaben zur Auflagenhöhe, zur Herstellungsart, zum Herstellungsanlass, zum Preis für postfrische und gestempelte Marken und vieles Andere mehr. Die folgenden Beispiele mögen dies verdeutlichen:

Beispiel Berlin MICHEL-Nummer (MiNr.) 197 (aus: MICHEL Deutschland 2003/04)
Die Kopftitel-Information zur Marke besagt:

- Ausgabedatum
- Entwerfer (Michel und Kieser)
- Druckart: in diesem Fall Offsetdruck,
  abgekürzt Odr.
- Wasserzeichen: hier Wz. 3
- Zähnung: in diesem Fall K 13 ¾ : 14
Es folgt die Nennung des Motivs (mit Bild-Kürzelzuweisung „du“, die bei der eigentlichen Katalogisierung wiederholt wird.

Darunter dann die Katalognummer, die so genannte MICHEL-Nummer, die Wertangabe, die Bezeichnung der Markenbildfarbe(n), das Kürzel für das Bildmotiv und dann jeweils Preisnotierungen für postfrisch, gestempelt und FDC (Ersttagsbrief)

Zusätzlich wichtige Angaben sind jeweils darunter angegeben, so z.B. Verwendungsbeschränkungen oder die Auflagenhöhe.

Was in diesem Beispiel trotz der Menge an Informationen auf kleinstem Raum doch noch recht überschaubar aussieht, kann z.B. selbst in diesem „Normalkatalog“ auch zuweilen deutlich umfangreichere Formen annehmen. Als Beispiel hierfür sei die Katalogisierung der MiNr. 1 Bayern, der ersten Briefmarke Deutschlands, herangezogen.

Zusätzlich zu den zuvor für die Berliner Sondermarke genannten Informationen finden sich hier:

- die Angabe der Buchdruckerei: Weiss
- das gedruckte Bogenformat: hier 5x9+5x9, dazwischen senkrechter Zwischensteg 13,5 mm
- Angabe zu den Druckplatte: Platte I und II, die unter der Katalogisierung auch abgebildet werden
- Angaben zum Papier: unterschiedlich dickes, handgeschöpftes Papier ohne Seidenfaden

Datumsangaben, Hinweis zum Druckverfahren (hier: Buchdruck) und zur Zähnung (hier: geschnitten) waren im zuvor aufgeführten Beispiel auch enthalten.

Es folgen dann zusätzlich die Abbildungen der Plattentypen und deren Kurzbeschreibung, ein Literaturhinweis, Verwendungsangaben und Fälschungs- resp. Echtheitshinweise. Außerdem die Empfehlung, Marken dieser Art unbedingt prüfen zu lassen, was für sich spricht!

Einen Katalog schnell lesen kann man nur, wenn man die standardisierten Abkürzungen kennt. Sie sind nötig, um immer wieder auftauchende Begriffe in eine kurze Form zu bringen und auf geringst möglichen Platz ein höchstmögliches Maß an Informationen zu ermöglichen. Die folgende Auflistung zeigt die gebräuchlichen Abkürzungen und Zeichen:

Weit ausführlicher sind MICHEL-Spezialkataloge, wie am Beispiel der oben schon gezeigten ersten Bayern-Marke leicht aufzuzeigen ist. Denn für diese werden nun auch ungebrauchte und gestempelte Einheiten sowie Briefe notiert, besondere Frankaturen werden zusätzlich aufgeführt, aber auch Plattenfehler und Probedrucke. Umfasst die Katalogisierung der Marke im „Normalkatalog“ eine halbe Seite, sind es im „Spezial“ nunmehr zwei!

Ohne den Wert solcher Briefmarken-Kataloge einschränken zu wollen, muss ausdrücklich gesagt werden, das spezielle Fachliteratur zu einzelnen Markenausgaben oder Markenländer einen erheblichen Informations-Mehrwert verschafft. Daher ist das Studium der Fachliteratur, über welches Sammelgebiet auch immer, für einen echten Philatelisten unumgänglich.

Diese Seite wurde mit freundlicher Unterstützung des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. erstellt.

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