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Historie

Historie

Coco Chanel erfand in den 1920er Jahren das Cocktailkleid für nachmittägliche Empfänge. Im Rahmen der formellen Konventionen, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch vorherrschten, boten Cocktailparties ein geselliges Beisammensein in eher zwangloser, meist privater Runde.

Beliebt waren sie bei Unverheirateten der gehobenen Gesellschaft, die auf diese Weise ihr „social life“ pflegen konnten. Üblicherweise finden Cocktailparties am späten Nachmittag statt, im Anschluss an die normale Arbeitszeit. Aus diesem Grunde ist ein Cocktailkleid weniger aufwändig und glanzvoll als ein Abendkleid, aber femininer und vom Stil her gehobener als die Tageskleidung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf Coco Chanel dann auch noch das „Kleine Schwarze“ für die zahlreichen jungen Kriegswitwen und bereicherte so die klassische Abendmode um ein weiteres Highlight. In den 1950er Jahren setzten sich Cocktailkleid und kleines Schwarzes endgültig als Klassiker durch.

Nicht zuletzt ein weiteres Mal mit Hilfe der bezaubernden Audrey Hepburn, die in dem Film „Frühstück bei Tiffany“ auf einer Cocktailparty ein kleines Schwarzes trägt.

Modelle

Modelle

Das Cocktailkleid ist in seiner ursprünglichen Form figurbetont geschnitten, höchstens wadenlang und hat ein unaufdringliches Dekolleté.

• Im klassischen Sinn haben Cocktailkleider das Styling eines Etuikleids. Sie sind ärmellos, leicht tailliert und mit einem dezenten Ausschnitt versehen. Ihre Länge variiert je nach aktuellem Modetrend zwischen einer Handbreit über dem Knie bis maximal wadenlang.

• Eine beliebte Variante ist das angesetzte Oberteil im Korsagenstil. Zu diesem Modell wird vorzugsweise eine kurze Bolerojacke getragen, die aber auch durch eine weniger festliche Kostümjacke oder eine festliche Spitzen- bzw. Tüllstola ersetzt werden kann.

• Ebenfalls trägerlos ist ein Bandeau-Oberteil. Damit wirkt das Cocktailkleid zwar weniger festlich, aber nicht weniger feminin. Bei offiziellen Anlässen sollte zu diesem Modell dennoch ein die Schultern bedeckendes Accessoire getragen werden, sei es ein Bolerojäckchen oder eine elegante Seidenstola.

• Eine strengere und elegantere Version des Cocktailkleides ist das Dinnerkleid. Es hat im Gegensatz zu normalen Cocktailkleidern lange oder ¾-Ärmel und ist in der Regel aus schwarzem glänzendem Stoff genäht. Es wird häufig auch tagsüber zum Essen bei festlichen Anlässen oder Empfängen getragen.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

In der heutigen Zeit ist es aufgrund der lockereren gesellschaftlichen Prinzipien und Regeln sicherlich einfacher, sich immer richtig zu kleiden. Auch mit einem Cocktailkleid in einer der nachfolgenden Arten ist man richtig gekleidet, sofern der Dresscode des jeweiligen Anlasses dieses erlaubt.

Die klassisch-strenge Linie stellt ein ärmelloses tailliertes Etuikleid aus einem glänzenden oder changierenden dunklen, häufig schwarzen Stoff dar. Der Rock sollte je nach aktuellem Modestil bis mindestens eine Handbreit über dem Knie reichen oder zwei Handbreit unterhalb des Knies enden. Eine Variation dieses strengen Stils könnte der Korsagen- oder Bandeauschnitt für das Oberteil sein. Dieser Look mutet allerdings etwas verspielter an, weg vom streng-minimalistischen des klassischen Cocktailkleides.

Eine hübsche, aktuelle Variante ist der sogenannte Flapperstil. Er orientiert sich an den Kleiderschnitten der 1920er Jahre, bei denen der Rock unterhalb der Taille am Oberteil ansetzt. Das Oberteil selbst ist sehr lose und weit geschnitten, also das Gegenteil von der strengen klassischen Linie. Dieser Stil ist sehr verspielt, fast schon romantisch und wird durch Spitzeneinsätze und kleine Schleifchen unterstützt. Darüber hinaus ist diese Kleiderart nicht so sehr auf dunkle Farben festgelegt, sondern entsprechend den 1920er Jahren findet man hier auch helle Töne wie Wollweiß, Crème oder Beige.

Auf ein noch früheres Vorbild geht der Empirestil für Cocktailkleider zurück, nämlich auf die Art Kleid, die Napoleons Frau Josephine berühmt machte. Die besondere Kontur dieses Schnittes liegt in der erhöhten Taille und dadurch betonten Büstenpartie. Das Rockteil war knöchellang und verjüngte sich zum Ende hin leicht. Entsprechend dem Anspruch des Cocktailkleides kann der Empirestil heute auch auf kürzere Modelle angewendet werden. Entscheidend ist die Taillierung direkt unterhalb der Brust, oftmals unterstützt und hervorgehoben durch Bänder und Schleifen. Dadurch wird das Dekolleté nochmals reizvoll betont.

Eine Ausdrucksform, die nur indirekt auf das Abendkleid übertragen werden kann, ist der sogenannte Cut-Stil, der ein Kostüm mit langem Arm und in gedeckter Farbe bezeichnet, wobei der Rock mindestens kniebedeckend sein sollte. Ein Zweiteiler ist jedoch immer weniger elegant als ein Kleid, daher sollte bei dieser Variante das Material sehr sorgfältig ausgewählt werden, wenn das Kostüm im Cut-Stil als Alternative zum Abendkleid oder Cocktailkleid getragen werden soll. Der Stoff sollte hochwertig und glänzend und in jedem Fall dunkel gehalten sein.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Große namhafte Designer zeigen in dieser Saison bei Abendmode vielfach Seide, Tüll und Samt. Valentino beispielsweise hüllt seine Models in ein Cocktailkleid mit Bandeau-Oberteil und ausgestelltem Tüllrock, der zusätzlich verziert ist mit Volants und Spitze. Das kleine Schwarze findet man in seiner Kollektion auch in gedeckten Farben wie Oliv. Abendlich-festlich präsentiert sich ein Etuikleid aus Seide mit einem poppigen Bolerojäckchen dazu.

Auch Moschino zeigt wie Valentino Abendgarderobe in Form von Abendkleid oder Cocktailkleid aus Seide oder Tüllröcken mit Samtoberteilen.

Neue Wege geht Zac Posen mit weicheren Linien wie Tulpenröcken oder auch voluminösen Pumpröcken bei seinen Cocktailkleidern.

Ein Abendkleid von Otto Apart im Stil eines trägerlosen Schlauchkleids aus Satin mit einem breiten Band um die Taille trifft den Trend genau.

Resümee

Resümee

Cocktailkleider sollten heutzutage auch als Abendkleid getragen werden können, daher liegt der Trend bei ihrer vielfältigen Nutzung zu verschiedensten Anlässen. Unser lockerer und ungezwungener Zeitgeist unterstützt diese Richtung immer stärker. Das „little Dress“ ist eine schöne Umschreibung für Cocktailkleid und kleines Schwarzes. Es bezeichnet ein elegantes, knielanges Kleid und bezieht damit bewusst modisch nicht eindeutig Stellung. Auf diese Weise verwischen die Grenzen gesellschaftlicher Konventionen über die Jahrzehnte immer mehr, sodass ein Cocktailkleid von heute vielleicht zum Abendkleid von morgen werden kann.

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