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Historie

Historie

Die Cargohose, deren Herkunft nicht konkret nachvollziehbar ist, leitet sich wahrscheinlich von der ähnlich aussehenden Arbeitshose ab, die ursprünglich von Handwerkern getragen wurde. Der Begriff „Hose“, von dem sich wiederum die Arbeitshose und folglich auch die Cargohose ableiten lassen, wurde schon zu Zeiten der Skythen, einem zentralasiatischen Reitervolk, 3000 Jahre vor unserer Zeit gebraucht. Auch Chinesen und Mongolen kleideten sich zu jener Zeit schon in Hosen, da diese, im Vergleich zum üblichen Männerrock, beim Reiten wesentlich angenehmer zu tragen waren. Europäische Völker hingegen trugen seit der Bronzezeit die so genannte „Brouche“, eine kurze Hose mit Beinbinden, die später von einer knöchellangen Hose abgelöst wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurden, entsprechend der Mode, sowohl kurze als auch lange Hosen getragen.

Erst im 16.Jahrhundert setzte sich eine neue Modeerscheinung, die Pump- und Pluderhose durch, die über eine Strumpfhose gezogen wurde. In dem darauf folgenden Jahrhundert kleidete sich der edle Herr wieder in einen Männerrock, der durch den holländischen Gesandten Carl Florentin Rheingraf von Salm in die französische Mode eingeführt wurde und sich von dort aus in ganz Europa ausbreitete. Im Zuge der französischen Revolution veränderte sich auch dementsprechend die Mode und so trugen zu Zeiten der politischen Unruhen der gesellschaftliche Adel und das Bürgertum eine kurze „Culotte-Hose“. Diese enganliegende Hose wurde aus Trikotstoff gefertigt und entsprach lange Zeit der höfischen Kleidung.

Um sich von der Gesellschaft auch optisch zu differenzieren, trugen die Revolutionäre dagegen eine knöchellange Röhrenhose, die als „Sansculotte“ bezeichnet wurde. Die Pantalons, wie sie später genannt wurden, verloren sehr bald den Beigeschmack der Revolution und wurden von allen Schichten gleichermaßen getragen. Besonders Studenten und Aristokraten fanden Gefallen an dieser Hose und so wurde sie sogar bis weit hinein ins 19.Jahrhundert getragen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg eroberte eine amerikanische Neuentdeckung von Levi Strauss Westeuropa. Diese als Jeans bezeichnete Hose, die ursprünglich als Arbeitshose für Goldminenarbeiter entwickelt wurde, stellte die Basis für die Cargohose dar. Die Hose, die seit ihrer Entstehungsgeschichte als Statussymbol der Männer galt, war weitestgehend bis zum Zweiten Weltkrieg für Frauen Tabu.

Diese Abgrenzung des weiblichen Geschlechts von dieser praktischen Kleidungsform wurde erstmals während des Ersten Weltkriegs gebrochen, als man Frauen zur Erwerbsarbeit heranzog und in diesem Metier lange Röcke mehr als unpraktisch waren. Ganz und gar wurden die Damenhosen jedoch erst in den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts akzeptiert. Als tragbar und anständig galt die Hose in feineren Gesellschaftsschichten lange Zeit nach der 60er-Ära jedoch immer noch nicht.

Allerdings konnte sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit auch dieser modischen Neuerung nicht entziehen und die Hose etablierte sich mehr und mehr als ein Kleidungsstück, das von beiden Geschlechtern gleichermaßen genutzt werden konnte. Die Cargohose dagegen wird erst seit den 80er und 90er Jahren sowohl von Männern als auch von Frauen getragen.

Modelle

Modelle

Die Cargohose beschreibt eine Hose, die im Oberschenkel- und Kniebereich über eingenähte oder aufgesetzte Taschen verfügt, die für persönliche Utensilien wie Mobiltelefon oder Portemonnaie den nötigen Stauraum bietet.

Die Cargohose, die meist aus einem Baumwollgemisch besteht, ist als kurze und lange Hose erhältlich. Die Cargohose als kurze Hose kann wiederum in eine 3/4 oder 7/8 Cargohose differenziert werden. Diese beiden Hosenarten unterscheiden sich überwiegend in der differenten Länge. Die 3/4 Cargohose ist, vergleichend zu der 7/8 Hose, etwas länger geschnitten und endet meist oberhalb der Knöchel. Diese drei Modelle stellen die typischen Arten der Cargohose dar.

Verwandte Hosenformen, wie beispielsweise die Baggypants, können ebenfalls mit aufgesetzten Taschen und in den für Cargohosen typischen Erdfarben auftreten. Damencargohosen sind im Vergleich zu den Herrenmodellen gelegentlich etwas enger und figurnaher geschnitten. Vor allem die Mexx-Cargohose oder Hosen von beispielsweise s.Oliver oder Benetton bieten schöne Details wie Stickereien oder Zierknöpfe, die aus der Casual-Hose ein Allroundtalent machen.

Die Herrencargohosen sitzen dagegen leicht auf der Hüfte und sind meist gerade und etwas weiter als normale Hosen geschnitten. Hüftig geschnittene Hosen, wie die Cargohose-Timezone oder eine Hose von Conley`s werden durch ihren lässigen Stil besonders von jungen und trendbewussten Männern bevorzugt.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Die Cargohose gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Derzeit ist vor allem der Casuallook besonders beliebt, da er weite und bequeme Schnittmodelle wieder ins Rampenlicht der Modeszene zurückholt. Aber auch die klassische Komponente wird von Designern immer wieder mit der Cargohose in Verbindung gebracht. So wird diese Hose beispielsweise mit Strasssteinen wie bei Laura Scott verziert oder mit einem Glenchekmuster zu einer klassischen Hose verwandelt, die darüber hinaus auch zu einem Blazer kombiniert werden kann. Der Stil der Herrencargohose hingegen entspricht dem genauen Gegenteil. Wird bei den Damenhosen, mithilfe von Accessoires und dergleichen, den Hosen ein femininer Touch verliehen, so versuchen die Herrenhosen, durch einen „Used-Effekt“, das genaue Gegenteil zu erzielen. Bestimmte Waschungen der Cargohose, die auch zum Beispiel aus Denim-Material gefertigt sein kann, führen dazu, dass die Hose den Anschein einer sehr alten und ausgewaschenen Hose erweckt. Auch das Modell „Blake“, eine Mogul-Cargohose, versucht durch Risse und aufgehellte Stellen diesen Used-Look zu erreichen.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Die Cargohose, die gewöhnlich schwarz, braun oder khakifarben ist, wird aktuell auch in bunten Farben wie Rot oder Blau präsentiert. Die ursprüngliche Arbeitshose stellt nicht mehr nur eine Hose für Freizeit und sportliche Aktivitäten dar, sondern wird ebenso im Büro wie auch zu einem Restaurantbesuch getragen.

Folglich sind diese Hosen auch eleganter und in hochwertiger Qualität erhältlich. Aber auch verschiedene Muster, wie bei einer Camouflage-Cargohose oder bei Hosen mit diversen Logoprints, sind momentan sehr in Mode.

Resümee

Resümee

Vor einhundert Jahren war es kaum vorstellbar, dass Frauen, ebenso wie Männer, solch eine legere Hose wie die Cargohose zu jeglichen Anlässen tragen können. Heute wird dies allerdings nicht mehr mit verächtlichen Blicken bestraft, denn größere modische Fauxpas sind heutzutage sowieso nur noch bedingt möglich, da man in der gegenwärtigen Fashionwelt fast so gut wie alles tragen kann.

In diesem Sinne ist auch die Cargohose aus der alltäglichen Mode nicht mehr wegzudenken.

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