Historie

Historie

Der aus Deutschland nach Amerika ausgewanderte Levi Strauss ließ 1853 die ersten Jeans aus robuster Hanffaser für Goldgräber fertigen. Die blaue Einfärbung des Stoffes mit dem aus Genua stammenden Farbmittel „Bleu de Gênes“ gab diesen Arbeitshosen den Namen Blue Jeans. Der Name „Denim“ entstand in Anlehnung an den seit ca. 1872 verwendeten, mit Indigo blau gefärbten Baumwollstoff aus der Stadt Nîmes (frz. „de Nîmes“).

Nachdem Strauss 1872 die Hosentaschen und Ecken der Jeans mit Nieten verstärkt und orangefarbene Nähte zur Verzierung eingesetzt hatte, ließ er die Jeans am 20.5.1873 patentieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Blue Jeans mit den Soldaten nach Europa und wurden in den 50er Jahren von Jugendlichen als Symbol des Protestes gegen Tradition und Autorität entdeckt. Auch Blue Jeans sind den aktuellen Modetrends unterworfen, so dass sich viele unterschiedliche Schnitte und Passformen finden lassen. In den 70er Jahren zum Beispiel sah man die so genannten Five-Pocket-Denims als Schlaghosen, in den Achtzigern als "Karottenjeans" mit geraden und eng geschnittenen Beinen.

Zu dieser Zeit kamen aufgrund des allgemeinen Trends zur Bequemlichkeit die Stretchjeans von Herstellern wie Wrangler und Lee auf den Markt. Der Einsatz von elastischen Fasern ermöglicht auch Frauen, die nicht mit Modelmaßen ausgestatten sind, Jeans zu tragen. Namhafte Hersteller, die diese Lücke füllen, sind MAC Jeans und Lucky Star. In den 90er Jahren lösten die zu weit geschnittenen Modelle die engen Röhrenjeans ab, es folgten die immer noch sehr aktuellen Hüftjeans

Modelle

Modelle

Das Angebot an Jeans auf dem Markt ist so groß, dass es ratsam ist, die Suche auf bestimmte Modelle einzugrenzen.

• Klassische Bootcut Jeans sind gerade geschnitten. Die Hosenbeine sind so weit, dass man bequem Stiefel darunter tragen kann. Diese Jeans werden aktuell besonders von Diesel, G-Star, Blue Cult, Seven for All Mankind, Replay Jeans und auch dem Luxuslabel True Religion angeboten.

• Schlaghosen, auch Flared-Leg genannt, sind dagegen bis zum Knie eher eng anliegend, haben am Fuß aber eine erhebliche Weite. Manche von ihnen reichen bis über die Schuhe. Obwohl dieser Schnitt nicht mehr brandaktuell ist, kann man bei Edwin Jeans oder Mustang Jeans immer noch Fußweiten von 52 cm finden. Dieser Schnitt eignet sich besonders, um die Hüften zu überspielen und das Bein zu strecken.

• Röhrenjeans, auch Slim-Fit oder Tight Jeans, haben einen sehr engen Schnitt bis hinunter zum Fuß. Diese Variante ist derzeit sehr trendy und aktuell und findet sich bei allen namhaften Designern wie Replay Jeans, Miss Sixty, Mavi, Lee Jeans und Levi's.

• Hüftjeans oder auch Extrem-Hüftjeans zeichnen sich durch die geringe Bundhöhe aus: Der Bund reicht nicht einmal bis zur Taille, bei einigen Modellen fehlt er ganz. Besonders beliebt sind diese Modelle bei jungen Mädchen. Führende Marken bei den Hüftjeans sind Miss Sixty, Fornarina, True Religion, Pepe Jeans, ONLY Jeans, Paper Denim & Cloth und Citizens of Humanity.

• Stretchjeans bieten eine gute Möglichkeit, auch mit einer sehr weiblichen Figur die junge, trendige Mode mitzumachen. Durch die eingewebten elastischen Fasern haben sie eine hervorragende Passform und können daher auch in Übergröße getragen werden. Neben MAC Jeans bietet auch ESPRIT Stretchjeans an.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Die genannten unterschiedlichen Modelle kann man in verschiedenen Stilrichtungen finden. Sehr cool und „in“ ist der so genannte Vintage- oder Used-Look: Mit mechanischen und chemischen Zurichtungen gibt man den Jeans ein getragenes Aussehen. Beim „stonewashed“-Verfahren zum Beispiel werden die Jeans, damit sie älter aussehen, mit rauen Steinen in Waschtrommeln behandelt, durch Sandstrahlen bekommen die Hosen helle Tragefalten. Weitere mechanische Bearbeitungen wie Ätzen, Wetzen und Schleifen unterstreichen den Vintage-Effekt. Chemisch kann man dieses Aussehen durch Bleichen noch verstärken, aber auch die dunklen Denim-Farben stärker betonen. Allerdings liegt der klassische Denim-Blauton deutlich im Trend. Vintage Wear wird von Marken wie Chip&Pepper, Blue Cult, Diesel und Replay angeboten. Mit ausgefallenen Waschungen und Stoffkombinationen haben sich in dieser Saison besonders die Marken Freesoul Jeans und das schwedische Label Nudie Jeans einen Namen gemacht.

Im Jahr 2000 wurde die Marke „Seven for All Mankind“ kreiert, der man nachsagt, dass ihre Jeans den schönsten Po formt. Stars wie Gwyneth Paltrow, Nicole Kidmann und Cameron Diaz mögen auf diese Denims angeblich nicht mehr verzichten.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Overalls und Catsuits tauchen in aktuellen Kollektionen namhafter Hersteller wie Diesel, Replay, Seven und Pepe nicht mehr auf. Unverändert groß ist aber die Beliebtheit von Verzierungen auf den Gesäßtaschen, etwa Stickereien, schmalen Reißverschlüssen und Glitzersteinchen. Ganz besonders auffällig sind in dieser Hinsicht die Modelle von „Rock&Republic Victoria Beckham“ mit der überdimensionierten gestickten Krone. Diesel hat sich als neues Detail für die Jeans eine sogenannte „fancy coin pocket“ einfallen lassen: Münzen können nun seitlich in die eingenähte Tasche geschoben werden.

Immer noch trendy sind Jeans mit tief angesetzten Gesäßtaschen, die den Vorteil haben, einen schönen runden Po zu formen. Diese Hosen sind besonders für Frauen mit knabenhaften Figuren geeignet. Sehr aktuell sind die Slim-Fit- oder Röhrenjeans, die unten gerafft getragen werden und besonders sexy mit High Heels aussehen, im Herbst aber auch in langen Stiefeln stecken. Der Trend insgesamt geht in Richtung Boyish Look mit androgynen Accessoires..

Man trägt Weste, Schlips oder Schiebermütze, alternativ den Piratenlook, der speziell von Diesel als Weiterentwicklung des 80er-Jahre-Stils auf dem Laufsteg gezeigt wurde: Jeans kombiniert mit Rock oder einer Rüschenbluse mit weiten Ärmeln.

Resümee

Resümee

Auch wenn sich ein Trend zu mehr Sachlichkeit und elegantem Office-Style abzeichnet, sind Blue Jeans aus der Alltagsmode und dem Freizeitbereich nicht mehr wegzudenken. Wie kaum ein anderes Kleidungsstück hat sich die Jeans in immer neuen Variationen der aktuellen Mode angepasst und sich mit dieser Wandlungsfähigkeit schließlich als zeitloser Klassiker etabliert. So wird die Jeans auch in Zukunft alle kurzlebigen Trends überdauern.

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