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Historie

Historie

Die auf Wandmalereien in den spanischen Alta Mira-Höhlen gefundenen Abbildungen von stiefelähnlicher Bekleidung haben zwar mit den heutigen Stiefeln nichts zu tun, können aber dennoch als deren Vorläufer bezeichnet werden. Dieser zusätzliche Schutz vor niedrigen Temperaturen und anderen äußeren Einwirkungen wird heutzutage von Jägern ebenso getragen wie vor 15.000 Jahren.

Unsere Bezeichnung Schuh kommt vom althochdeutschen „scuoh“, was so viel wie Schutzhülle bedeutet. Nachdem sich gegen Anfang des 19. Jahrhunderts die lange Hose, wie wir sie heute kennen, als Alltagsbekleidung für den Mann durchsetzte, verloren auch die Stiefel ihre Bedeutung als wärmendes Element.

Sie wurden nunmehr je nach Funktionalität eingesetzt, natürlich weiterhin von Jägern, bis in die heutige Zeit aber auch von Reitern und aus beruflichen Gründen von Soldaten und Feuerwehrleuten.

Das Auftreten hoher Stiefel als Alltagsbekleidung wurde immer seltener und nach dem 1. Weltkrieg kamen sie in dieser Funktion fast gar nicht mehr vor. Sowohl für Männer als auch für Frauen haben Stiefel seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts nahezu ausschließlich Modecharakter.

Modelle

Modelle

Vom Modell her unterscheiden sich Stiefel in erster Linie nach der Form des Leistens und der Höhe des Absatzes. In zweiter Linie differenziert man nach Mode und Funktionalität und eine weitere Unterscheidung erfolgt anhand der Ausführung in Schnürstiefel, Schlupfstiefel und Schaft mit Reißverschluss.

• Die klassische Leistenform sowohl bei Damen- wie Herrenstiefel ist eine gemäßigte Rundung, der natürlichen Fußform ähnlich. Daneben gibt es die Formen, die von der Mode bestimmt werden. Sie reichen von bleistiftspitz, über eckig bis rund.

• Klassische Absatzhöhen bei Stiefeln für Herren liegen um die 1,5 cm, für Damen schwankt die Höhe zwischen 2,5 und 4,5 cm. Modetrends zeigen sich sowohl im Nullabsatz, z.B. als flache weiche Gummisohlen, oder aber als „High Heels“ bis zu einer Höhe von 7,5 cm.

• Unter Stiefel mit bestimmten Funktionen fallen die Motorradstiefel. Sie müssen abriebfeste Sohlen haben und das Bein des Fahrers vor dem heißen Auspuff und bei Stürzen schützen. Die Bedeutung vom Cowboystiefel speist sich allerdings mehr aus dem Mythos der Westernfilme. Durch den weiten Schaft und die Länge bis zur Wade sind die Stiefel sehr bequem. Die Besonderheit von Reitstiefeln liegt in ihrer durchgehenden Sohle, die verhindert, dass der Reiter im Steigbügel hängen bleibt. Die klassisch hohe Form bietet dem Unterschenkel die wichtige stabile Lage am Pferd. Gummistiefel sollten in der Regel wasserfest sein, haben darüber hinaus aber keine weitere Funktion.

• Schnürstiefel und auch Stiefel mit Reißverschluss sind trotz des Modetrends hin zu Schlupfstiefeln beliebt und verbreitet, da sie sich flexibel anpassen lassen und dadurch die Passform verbessert wird. Der klassische Schlupfstiefel ist sowohl für Damen wie für Herren der Chelsea Boot. Im teuren, hochwertigen Bereich ist er – rahmengenäht und nur knöchelhoch – eine sogenannte Stiefelette. Aktuelle modische Varianten sind Western Stiefel und Biker Boots, bei den Damen Schlupfstiefel mit weitem Schaft, die mit Faltenwurf oder gestreckt getragen werden können.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Im Hinblick auf Stilrichtungen unterscheidet man bei Stiefeln zwischen sportiven Stiefeln und Citystiefeln. Im „Casual“- oder sportiven Bereich finden sich Schnürstiefel mit Sneakersohlen bzw. flachen Gummisohlen, wie sie z.B. von Esprit angeboten werden. Bei einem langen und hohen Stiefel wird hauptsächlich weiches Veloursleder verarbeitet, das eine bequeme Passform bietet und darüber hinaus ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bei den schnelllebigen Modetrends hat. Derzeit wird der sportive Bereich dominiert von Biker-Stiefeln, aber auch Cowboy-Stiefeln mit runder Leistenform, breitem Absatz und geradem Schaft zum Einschlupfen. Die Variante Western-Stiefel unterscheidet sich durch Ton-in-Ton-Stickereien auf dem Schaft, eine spitze Leistenform und stark unterstellte Absätze.

Auch im Citybereich lassen sich Leistenform und Absatzhöhe in spitz und rund, flach und hoch unterscheiden. Für Damen werden glatte Nappaleder eingesetzt, um die Eleganz dieser Stilrichtung hervorzuheben. Aktuell werden die sehr spitzen Leisten mit dünnen hohen Absätzen zu einem High Heel Stiefel kombiniert, wie es beispielsweise Buffalo zeigt. Weniger spitz und mit flachem Absatz werden sie zu eleganten Reiterstiefeln, die sich durch Applikationen wie Schnallen und Riemen abheben. Eine weitere Variante im Citybereich sind die neuen trendigen Stiefel mit runden Leistenformen und breiteren Absätzen in Trotteurhöhe.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Der aktuelle Trend deckt alle Stilrichtungen ab. Von spitz und hoch bis rund und flach finden sich alle nur denkbaren Kombinationen auf dem Markt. Stylish und „in“ sind klassische elegante Damenstiefel in Reiterform, mit geradem Schaft und flachem Absatz aus hochwertigem Nappaleder. Sie sind durch die geringe Höhe des Absatzes angenehm zu tragen und eignen sich daher besonders für Business-Outfits, sowohl zu einem klassischen Hosenanzug als auch zum Kostüm mit Rock. In dieser Saison wird der reine Reiterstiefellook durch Applikationen wie Riemen und Schnallen aufgepeppt. Man kann die Reiterstiefel, wie sie von Buffalo angeboten werden, aber ebenso zu Jeans tragen. Absoluter Trend sind Röhrenjeans, die in den Stiefeln stecken. Zum Office-Outfit trägt man auch High-Heel-Stiefel, elegante hohe Stiefel mit sehr spitzem Leisten und hohem Absatz. Die hohen Absätze findet man auch beim Overknee Stiefel, der sich besonders gut zu den neuen engen Röhrenjeans oder aber auch Miniröcken tragen lässt.

Im aktuellen Ladylook, besonders mit den sportlich eleganten 7/8 Hosen, lassen sich sehr gut weiße Stiefel und Lack Stiefel kombinieren, wie sie beispielsweise ESPRIT oder auch Adidas anbieten.

Sehr trendig sind sportliche Western-Stiefel mit bunten oder Ton-in-Ton-Stickereien, sehr spitz und mit unterstelltem Absatz, aber auch grobe Biker-Stiefel mit Karree-Leisten oder runder aufgeworfener Spitze. Diese Stiefel trägt man sowohl im Sommer zu luftigen Kleidern als auch im Herbst über den angesagten Röhrenjeans. Cowboy-Stiefel lassen sich aber auch sehr gut im Folklorelook mit weiten Röcken kombinieren. Absatzhöhen sind dabei variabel, von ganz flach, über normale Trotteurhöhe bis hin zu einer Höhe von 6 cm.

Dem Folklorelook tragen Schuhhersteller Rechnung, indem sie Stiefel mit Fellapplikationen versehen, wie z.B. Umschläge am oberen Rand oder an den Seitennähten der Schäfte angesetzte Fellstreifen. Auch für diese Modelle wird Veloursleder eingesetzt, das den Schuhen einen zusätzlichen Ethnolook gibt, der noch durch Fransen unterstützt wird. Tango zeigt diesen Trend sehr gut.

Ein Glanzlicht bei den aktuellen Trends setzt Karl Lagerfeld mit seiner neuen Kollektion, in der er oberschenkellange Stiefel aus Jeansstoff zeigt. Die Kombination aus Denim und Overknee-Stiefeln ist sehr stylish.

Resümee

Resümee

Auch wenn Stiefel seltener aus Funktionalitätsgründen getragen werden, so zeigt doch der momentane Trend, dass sie nach wie vor einen Platz in der Mode haben und durch vielfältigen Einsatz von Applikationen, verschiedenen Leistenformen und Absatzhöhen immer neue Variationen gefunden werden können. Stiefel können zeitlos klassisch sein und zum Business-Look getragen werden. Sie zählen aber auch im Freizeitbereich zu den hochmodischen Accessoires, mit denen man sein Outfit aufpeppen kann.

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