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Historie

Historie

Die heute als Strumpf bekannte Beinbekleidung wurde erst im frühen Mittelalter üblich. Bis dahin trug man sogenannte Fußlappen, die als Tücher um den Fuß gewickelt wurden. Ihre hauptsächliche Funktion bestand darin, Blasen zu vermeiden und dem Fuß den nötigen Halt in Schuhen und Stiefeln zu geben.

In Nordeuropa hingegen trugen Männer schon in der Bronzezeit Beinbinden und Bundschuhe zu Kittel und Mantel. Im Mittelalter wurden dann die Beinbinden, oder Halbstrümpfe, auch von Frauen übernommen und zu Tunika und Mantel getragen. Der heute weithin bekannte Seidenstrumpf wurde erstmals von Männern in Frankreich zwischen 1680 und 1715 getragen und als „filet de Florence“ bezeichnet. Sie kombinierten diese Strümpfe mit einem knielangen Leibrock mit breiten Ärmelaufschlägen, einer Kniehose und einer Schoßweste. Sie wurden dann im Spätrokoko von den weißen Kniestrümpfen abgelöst, die von den vornehmen Herren zu Culottes und einem darüber liegenden, bestickten Rock getragen wurden. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Strümpfe dann kostbar mit Gold- und Silberstoffen verziert.

Man legte beim Strumpf zudem Wert darauf, dass er sich elastisch und blickdicht um das Bein schmiegte. Strumpfwaren, die diese Bedingungen erfüllten, bezeichnete man als geschlossene Ware. Mit der zunehmenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Strümpfe schließlich auch in Massenproduktion gefertigt.

In den 1930er Jahren erfand Doktor Wallace Hume Carothers eine bahnbrechende Neuerung. Der Leiter eines amerikanischen Chemiekonzerns entwickelte die Nylonfaser. Aus der ersten synthetischen Faser aus anorganischen Stoffen wurde wenige Jahre nach der Entwicklung erstmals Nylonstrümpfe gefertigt und kommerziell angeboten. Der Erfolg dieser neuen Strumpfart war enorm, schon innerhalb von weniger als drei Stunden hatten sich 4000 Paar verkauft.

Modelle

Modelle

Heutzutage bezeichnet man mit Strumpf einen schlauchartigen Überzieher für die Füße, dessen eines Ende offen ist. Strümpfe können bis zum Knie reichen und sind meist aus einem dünnen Material wie Nylon oder Mikrofaser gefertigt. Bekannte Strumpfhersteller sind unter anderem Falke, Burlington und Levée. Der oft als Synonym verwendete Begriff der Socke leitet sich vom lateinischen Begriff „soccus“ ab und definierte ursprünglich einen Schlüpfschuh zur Verwendung im Hause. Er ist im Gegensatz zum Langstrumpf kürzer und aus einem festeren Material.

Ein Strumpf kann auch bis zum Ende des Oberschenkels reichen. Diese Strümpfe können ohne Halter getragen werden und werden dementsprechend als Strümpfe, halterlos oder als selbsthaltende Strümpfe bezeichnet. Der selbsthaltende Strumpf kann jedoch bei einem zu engen Gummiband die Durchblutung behindern und so zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Im medizinischen Bereich werden Strümpfe jedoch auch unterstützend verwendet.

Die Kompressionsstrümpfe werden zur Vorbeugung und zur Behandlung von Gefäßerkrankungen verwendet und liegen meist straff, aber dennoch elastisch an. Im Allgemeinen werden sie als Stützstrumpf oder orthopädischer Strumpf bezeichnet.

Schiebler, Compressana und Sigvaris bieten unter anderem medizinische Strümpfe dieser Art an. Firmen, wie Ergee, Hudson und Berkshire bieten hingegen bevorzugt Strümpfe in der klassischen Form, jedoch aus neuesten Materialien an.

Wolford Strümpfe sind meist sehr hochwertige Nylon- und Feinstrümpfe. Darüber hinaus gibt es auch Strümpfe mit Strumpfhalter, die als Strapse bekannt sind. Aus diesen entwickelte sich um 1890 der Netzstrumpf, der mithilfe der Ajour-Technik in Form eines Netzes gewebt wird. Aus dem Strumpf entwickelte sich während der 1960er Jahre die Nylonstrumpfhose, die auch das Gesäß bedeckt.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Der Damenstrumpf der Vergangenheit hat mit seinen modernen Nachfolgern nur noch wenig gemeinsam. Anfänglich wurden Nylonstrümpfe mit einer Garnstärke von 70 bis 40 Denier hergestellt. Schon bald wurden feinere Garne mit 30 und 20 Den oder gar 15 Den verwendet. 1951 erreichte man erstmals eine Stärke von 10 Den.

Heute werden sogar Strümpfe mit weniger als 5 Denier hergestellt, die hauchdünn auf der Haut schimmern und durch das sehr feine Material kaum sichtbar sind. Dies kann jedoch auch schneller zu Laufmaschen führen als bei gewöhnlichen Strumpfhosen. Der Strumpf dient heute nur noch als wärmespendendes Fußkleidungsstück und weniger als Ergänzung zur Hose.

So ist auch neben der üblichen Socke der Kniestrumpf die einzige Art von Strumpf, die der Mann bevorzugt wählt. Der Overknees-Strumpf hingegen wurde durch lange Unterhosen verdrängt. Bei Männern gilt im Bezug auf Strümpfe jedoch nach wie vor die Faustregel, dass Socken farblich nicht heller als die dazu getragenen Schuhe sein sollten.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Moderne Modehäuser wie H&M, Esprit und s.Oliver verarbeiten für ihre neuen Strümpfe die verschiedensten Materialien. So werden Elasthan, Nylon und Mikrofaser für optimalen Tragekomfort miteinander kombiniert.

Zudem ist die Strumpfhose, bzw. der Strumpf an sich, nicht mehr nur ein notwendiges Kleidungsstück, das Rock oder Kostüm ergänzt, sondern setzt durch eine Vielfalt an Mustern, Formen und Farben selbst modische Akzente. Eine grelle Farbe ist bei einer Strumpfhose genauso akzeptabel wie die Streifenoptik. In den letzten Jahren dominierten, je nach Modestil, die unterschiedlichsten Farben.

Trug man vergangenes Frühjahr bevorzugt leuchtende Farben wie Pink oder Blau, so ist dieses Jahr ein Trend hin zu mehr Muster zu beobachten. Besonders dezente Formen, die erst auf den zweiten Blick auffallen, sind diese Saison sehr angesagt. Prada zeigte auf seinen Modeschauen Strümpfe im angesagten Nudelook, die durch eine gekonnte Wellenoptik das Bein betonen.

Resümee

Resümee

Obwohl der Strumpf mit seinen aktuellen Materialien hohen Tragekomfort bietet und auf der Haut fast nicht spürbar ist, kann man immer mehr einen Trend zur strumpflosen Mode erkennen. War es vor Jahren noch undenkbar, im Beruf oder zu anderen Anlässen barfuß in Schuhen zu erscheinen, so ist dies heute ganz gewöhnlich. Jedoch wird der Strumpf nie ganz seine Bedeutung verlieren und auch weiterhin zahlreiche Frauenbeine schmücken.

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