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Historie

Historie

Erste Vorläufer des Tanga tauchten schon während des 16. Jahrhunderts auf. Um 1510 trugen Männer in Italien lange Unterhosen aus Leinen, Samt oder Seide.

Für die Damenwelt galt es jedoch lange als unschicklich Unterwäsche zu tragen und war deshalb nur älteren Damen und Mägden vorbehalten. Die erste Unterhose für das weibliche Geschlecht geht auf Jean-Jacques Rousseau zurück, der in seinem pädagogischen Lehrbuch „Emile“ von 1762 darauf hinwies, dass sich junge Mädchen ebenso wie Jungs austoben müssten, dafür jedoch eine geeignete Unterbekleidung von Nöten wäre.

Doch älteren Mädchen und Frauen war es weiterhin versagt, solche Unterwäsche zu tragen, und so war es noch ein weiter Weg, bis an Unterwäscheformen wie Slip, Tanga oder String zu denken war. Im 19. Jahrhundert schließlich wurde mit der Renaissance des auch Krinoline genannten Reifrocks eine Damenunterhose unerlässlich, da diese Art des Unterrocks nach den Vorstellungen der damaligen Gesellschaft zu viele Einblicke gewährte.

Der Slip oder Tanga, wie wir ihn heute kennen, kam schließlich erst in den 1920er Jahren auf. Wie schon zu Zeiten Rousseaus war diese Kreation anfangs nur für die Kinder gedacht, fand aber auch schnell großes Interesse bei Erwachsenen. Während des Ersten Weltkrieges war es für die Frauenwelt dann selbstverständlich, Slips zu tragen.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte der Slip 1949, als die amerikanische Tennisspielerin Gussie Moran in Wimbledon nicht durch einen Sieg, sondern durch einen mit Spitze bedeckten Slip auffiel, der unter ihrem kurzen Rock zu sehen war.

Im Laufe der Jahre wurden die Seitenbereiche des Slips immer dünner und es entwickelte sich allmählich der Tanga, der nur noch durch dünne Schnüre zusammengehalten wurde. Eine neue Form der Unterwäsche war entstanden.

Modelle

Modelle

Der gewöhnliche Tanga besteht aus zwei Dreiecken aus Stoff oder Satin, die durch zwei Stoffbänder miteinander verbunden sind. Eine Weiterentwicklung des Tanga-Slips stellt der Stringtanga, auch String genannt, dar. Die Popularität des Stringtangas ist heute größer als die eines gewöhnlichen Tangas.

Obwohl der String an sich nur noch aus sehr wenig Stoff besteht, hat sich die Entwicklung hin zu noch knapper bemessenem Stoff beim Microtanga, oder auch Minitanga, fortgesetzt. Bei Stringtangas von La Perla, Vive Maria und Palmers kommt dieser Minimalismus besonders zum Ausdruck, denn bei diesen Produkten sind beispielsweise die Stoffbänder durch transparente Silikonschnüre ersetzt worden, um noch mehr Haut zeigen zu können.

Außer bei Unterwäsche findet der Tanga-Slip auch in der Bademode Verwendung. So ist ein Tangabikini oder ein Bikini mit Stringtanga immer öfter an Badeseen und Stränden zu sehen. Der Stringbikini, der vor allem in Brasilien seit Jahren Hochkonjunktur hat, hat sich hierzulande erst recht spät durchgesetzt. Nicht zuletzt mit dem zunehmenden Interesse an Freikörperkultur wurden auch die Männer experimentierfreudiger und bald gab es neben dem üblichen Damenstringtanga auch einen Stringtanga für Männer zu kaufen.

Modefirmen wie Calvin Klein und Schiesser erkannten die Popularität des Männerstringtanga und nahmen ihn in ihre Kollektionen auf. Für Calvin Klein war dies ein erfolgreicher Schritt, da jedermann heute die begehrten Männerstrings mit diesem Namen in Verbindung bringt. Ein anderer Vorreiter bei der Entwicklung und zugleich einer der größten Hersteller von Slips ist das Unternehmen sloggi.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Während der 1980er Jahre wurde der String in erster Linie durch Fotoreihen in Zeitschriften und Modemagazinen modisch in den Vordergrund gestellt und fand dadurch auch seinen Weg in die Bademode. Insbesondere der französische Beinausschnitt hatte es den Damen angetan und wurde schnell auch für Bikini- und Badeanzugmodelle aufgegriffen. Jedoch wurde der Trend der knappen Unterwäsche bald als vorübergehende Mode-Erscheinung gesehen und manche Anhängerin der Tanga-Mode befürchtete ein schnelles Ende der Stringtanga-Ära.

Der Stringtanga hat den entscheidenden Vorteil, dass er unter hautengen, dünnen oder hellen Hosen nicht sichtbar ist und so erlebte er ein Jahrzehnt später ein Comeback. Neben den funktionalen Vorteilen spielt heute auch der modische Aspekt eine wichtige Rolle. So ist der transparente Stil sehr gefragt und die trendbewusste Frau von heute trägt Tangas in Nude-Tönen, wie von Esprit und Triumph, oder auch einen Microtanga, der so gut wie nicht zu sehen ist. Ende der 90er Jahre kam ein neuer Stil auf.

So wurde der Tanga nun höher als die Hose gezogen und farblich auf die Kleidung abgestimmt oder man zog mit einer kontrastreichen Farbwahl gekonnt die Blicke auf sich. Eine weitere Möglichkeit boten die Hüfthosen, die auf der Hüfte saßen und so den Blick auf die Unterwäsche ermöglichten. Inzwischen gilt es nicht mehr als schick, wenn der String aus der Hose oder dem Rock hervorschaut. Die Frau von heute trägt immer noch reizvolle Tangavarianten, zeigt dies jedoch nicht.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Heutzutage besitzt jede zweite Frau unter 50 Jahre einen oder mehrere Stingtangas und trägt diese auch regelmäßig. Im Jahre 2003 war der Stringtanga der bestverkaufte Modetrend des Jahres. Eine Umfrage des Unterwäschenherstellers Jockey ergab, dass über sieben Prozent der Männer regelmäßig einen Stringtanga tragen, jedoch ist hier festzustellen, dass vor allem heterosexuelle Männer diese Form bevorzugen. Ein stetig steigender Trend zu den kleinen Dreiecken ist festzustellen. Modische Akzente setzen vor allem Stringtangas mit zarten Spitzen in Rot oder Gold. Die Varianten im Mikrodesign, zum Beispiel von Lejaby, Aubade und Simone Perele, sind mit kleinen Accessoires versehen und verzaubern durch eine verführerische Optik. Einen Hauch von Nichts stellt das Modell von Marvel dar, welches einer Muschelform ähnelt.

Resümee

Resümee

Die anfängliche Begeisterung für den Tanga, die eine ganze Weile abgeflaut war, erlebt aktuell wieder ein Comeback. Die Nachfrage nach dem Tanga ist groß, aber auch der Stringtanga ist sehr beliebt. So kann man sehen, dass der Tanga und seine Varianten in den Geschäften nicht selten die Hälfte des Angebots im Bereich Unterwäsche ausmachen.

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