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Historie

Historie

Der Vorläufer des Bikinis, der Badeanzug, war schon auf Abbildungen der römischen Antike zu sehen. Diese Darstellungen zeigen Frauen in bikiniähnlichen Gewändern, die aus einem Brusttuch und einer seitlich gebundenen, kurzen Dreieckshose bestehen. Auch im Mittelalter pflegte man eine ausgeprägte Badekultur, jedoch bevorzugte man zu dieser Zeit das Nacktbaden und verzichtete somit auf jegliche Form der Badebekleidung.

Zwischen dem 16. und 18.Jahrhundert erfolgte eine Tabuisierung und Degradierung des nackten Körpers. Auch das Baden geriet dadurch mehr und mehr in Misskredit. Erst Anfang des 19.Jahrhunderts wurden in speziellen Stadtgebieten Deutschlands wieder öffentliche Badeanstalten eingeführt. Daraufhin entwickelte sich geradezu ein Badekult, der auch die Badebekleidung, vor allem Badeanzüge, wieder zu einem Teil der Modefrage machte. Gemäß damals vorherrschender Kleidungsvorschriften trug man knöchellange Beinkleider und eine durchgeknöpfte Bluse.

Der schwarze Wollstoff dieser Badebekleidung wurde zehn Jahre später von einem Perkal- oder Flanell-Material abgelöst. Im Jahre 1887 bevorzugte man ein Badekleid mit Matrosenkragen, das meist in den Farben Weiß und Blau gehalten und 1891 durch Kimonoärmel ergänzt wurde. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts gestaltete man die Badekleider zwar kürzer, kombinierte aber zusätzlich schwarze Strümpfe zum Badeanzug.

Eine Vorkämpferin des eng anliegenden Badeanzugs war die australische Schwimmerin Annette Kellermann, die als erste Frau öffentlich im Jahre 1903 einen Einteiler aus Baumwoll- und Trikotstoff trug, der ihre Figur mehr oder weniger preisgab. Für diesen öffentlichen Fauxpas wurde sie wegen „anstößiger Enthüllung“ verhaftet.

Erst im Laufe des 20.Jahrhunderts wurde der Badeanzug als eine vollwertige Badebekleidung von der Gesellschaft akzeptiert und getragen. Infolgedessen zeigte man mehr Mut zu nackter Haut und der Badeanzug erhielt einen freizügigeren Schnitt mit Dekolleté oder auch hohem Beinausschnitt. Der Vielfalt moderner Bademode stand nichts mehr im Weg.

Modelle

Modelle

Badeanzüge können einerseits durch den Schnitt, andererseits durch die Materialien, aus denen sie gefertigt sind, unterschieden werden.

In der Regel besteht ein Badeanzug aus 80 Prozent Polyamid und 20 Prozent Elastan. Die Form variiert vom Sport- Badeanzug bis zu sehr knapp geschnittenen Modellen.1946 entwarf Louis Réard einen zweiteiligen Badeanzug und benannte ihn nach der kurz zuvor stattgefundenen Nukleartestserie über dem Bikini-Atoll. Der Bikini war geboren und mit ihm eine neue Mode-Bewegung. Durch die Begeisterung für den Zweiteiler verlor der Badeanzug vor allem bei der jungen Generation für mehrere Jahre seine Bedeutung.

Als Reaktion folgten Modelle, die knapper und enger geschnitten waren als ihre Vorgänger. Neben dem Badeanzug und dem Bikini wird die Damen-Bademode bestimmt von Triangelbikinis, Micro- und Minibikinis. Ein Modell, das sich den Formen des Badeanzugs wieder annähert, ist der Tankini. Er besteht aus einer Bikinihose und einem verlängerten Oberteil, das bis zum Bauchnabel reicht.

Badeanzüge waren und sind auch heute im sportlichen Bereich sehr gefragt. Die Modelle der großen Sportartikelhersteller, Badeanzüge der aktuellen adidas-Bademode oder ein Speedo-Badeanzug, sind deutlich am Schwimmsport orientiert. Dagegen repräsentiert die La Perla-Bademode von Palmers die edle Variante der Badebekleidung.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

In den 60er-Jahren wurden die bis dahin üblichen Stoffe des Badeanzugs abgelöst von leichteren und elastischen Materialien wie zum Beispiel Baumwolle, die mit Latex oder Perlontaft durchwirkt wurde. Der einfache, konservative Stil gehörte der Vergangenheit an und der Badeanzug wurde bestickt, verziert, mit Mustern oder verschiedenen Motiven versehen. Zum Trend-Badeanzug trug man hohe Holzsandalen, auch Clocks genannt. In den 70er Jahren wurden Badeanzüge mit geometrischen Formen und Mustern verziert und im Stil des Twiggy-Looks gefertigt.

Diese neuen Badeanzüge waren aus Synthetikmaterial hergestellt und hatten den entscheidenden Vorteil, ihre Form beizubehalten und schneller als gewohnt zu trocknen. Ab 1980 war der hohe Beinausschnitt sowohl beim Bikini als auch beim Badeanzug sehr gefragt. In Verbindung mit knalligen und grellen Farben war die Bademode immer und überall ein Blickfang. In der Arena-Bademode trifft man aktuell wieder auf diese bunten Farben und Muster.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Der Trend geht immer mehr hin zu funktionaler Badebekleidung, die gewisse Highlights aufweist und darüber hinaus noch der aktuellen Mode entspricht. So ist der Solar-Badeanzug beispielsweise ein Einteiler, der mithilfe kleinster Poren die Sonnenstrahlen an die Haut lässt und dadurch eine nahtlose Bräune erzeugt. Trotz des sonnendurchlässigen Materials haben diese Badeanzüge einen Lichtschutzfaktor von vier bis acht.

Wie der Badeanzug Solar ermöglicht auch ein Sunflair-Badeanzug eine nahtlose Bräune und ist dementsprechend eine angenehme Alternative zum gewöhnlichen Einteiler. Neben diesen aktuellen Neuerungen sind für die Käuferinnen Aspekte wie schnelles Trocknen, atmungsaktives Material, Formgebung oder hohe Elastizität von enormer Bedeutung. Aber auch der modische Aspekt spielt nach wie vor eine wichtige Rolle.

Die modebewusste Frau hat diese Saison die Qual der Wahl. Blumenmuster, Streifenoptik, unifarbene Stücke oder diverse Accessoires wie Perlen, Strass-Steine und Schleifen sind ebenso erlaubt wie der schlichte Klassiker in Schwarz oder Weiß, der durch gekonnte und knappe Schnitte mehr und mehr an Reiz gewinnt. Sehr gefragt sind derzeit Modelle, die eine Mischung aus Bikini und Badeanzug darstellen.

Ein Badeanzug-Modell von Lascana, Triumph oder Apart lässt beispielsweise durch einen speziellen Schnitt in seiner Rückenansicht nicht sofort darauf schließen, ob es sich um einen Bikini oder Badeanzug handelt. Aktuelle Farbe ist neben Schwarz und Weiß die Trendfarbe Gold, die über Metalloptik und Pailletten noch zusätzlich zum Blickfang wird.

Resümee

Resümee

Lange Zeit dachte man, dass der Bikini dem Badeanzug den Rang ablaufen würde, doch die aktuelle Mode beweist das Gegenteil und zelebriert in neuer Form und Optik den Badeanzug als Mode-Highlight und bewegt auf diese Weise wieder junge Frauen, sich Badeanzüge zu kaufen.

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