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Historie

Historie

Kaum jemand hatte 1923 geglaubt, dass ein kleines Krokodil die Modewelt revolutionieren würde. In jenem Jahr spielte René Lacoste im Davis Cup in Boston für das französische Team, dessen Mitglieder auch „die vier Musketiere“ genannt wurden. Mit seinem Teamkapitän wettete der damals 23-Jährige um einen Koffer aus Alligatorenhaut, den er im Falle eines Gewinnes bekommen sollte. Den Koffer gewann er zwar nicht, Lacoste wurde jedoch für seine alligatorengleiche Bissigkeit als „le crocodile“ weltbekannt und seither von der Presse mit diesem Namen betitelt.

Wieder in Frankreich wurde aus dem Alligator ein Krokodil, dieses wiederum zum Symbol einer weltberühmten Legende! Den Anstoß dazu gab Robert Georges, ein Freund von Lacoste, der im Jahre 1927 das berühmte Lacoste-Krokodil für den Tennis-Star zeichnete. René Lacoste trug fortan zu jedem seiner Spiele das kleine, grüne Tier als besticktes Logo auf seinem Blazer. Im Jahre 1933 beschlossen er und André Gillier, Besitzer einer der größten Stickwarenfirmen in Frankreich, in Verbindung mit dem Krokodil ein neues Tennis-Shirt zu kreieren, das mehr Bewegungsfreiheit bieten und leichter zu tragen sein sollte: Das Poloshirt war geboren!

Modelle

Modelle

Das Original-Polo von Lacoste wurde nur in geringem Maß verändert und entspricht auch heute noch dem typischen Poloshirt. Nur in Schnitt und Material unterscheiden sich die Modelle etwas. Das Modell der ersten Stunde, das so genannte „1212-Shirt“, war weiß und hatte kurze Ärmel, gerippte, elastische Bündchen und einen ebenfalls gerippten Kragen. Beim Material handelte es sich um „Jersey Petit Piqué“, heute besser als Baumwoll-Piqué bekannt.

Firmen wie Ralph Lauren, Fred Perry und Marc O’Polo waren die ersten Unternehmen, die Poloshirts nach dem Original herstellten. Ralph Lauren erwarb 1967 die Rechte an der Sportmarke „Polo“, die eigentlich für den Polosport gedacht war, und entwarf den typischen Polospieler, der auf jedem Shirt der Marke zu sehen ist.

Die Polohemden mit dem Lorbeerkranz von Fred Perry, der ebenfalls Tennisspieler war und anfangs nur Polos für seine Freunde anfertigen ließ, wurden ebenso bekannt und begehrt wie das Original. Heutzutage gibt es Langarm-Poloshirts wie Kurzarm-Poloshirts, die nur in der Armlänge voneinander abweichen. Weiterhin ist zwischen verschiedenen Materialien zu unterscheiden, aus denen Polos hergestellt werden. Neben dem traditionellen Piqué-Stoff verwendet man vor allem Baumwolle, mercerisierte Baumwolle und atmungsaktive Materialien.

Der gerade, bequeme Schnitt mit gerade angesetzten Schultern, wie er vor allem bei Adidas, Nike, Puma oder Tommy Hilfiger zu finden ist, wird genauso gerne gekauft wie Modelle mit kürzeren und engeren Schnitten oder etwas verlängertem Rückenteil. Junge und trendbewusste Modemarken wie Esprit, Lonsdale, Boss und La Martina haben die figurbetonte Variante in ihren Kollektionen.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Die anfängliche Begeisterung ließ zu Zeiten des aufkommenden Grunge und Rave rasch nach. In dieser Phase stieß das Popper-Lebensgefühl, das man mit pastellfarbenen Polos in Verbindung brachte, auf Ablehnung. Die Zeit der Polo-Marken war somit erst mal vorbei.

Erst Mitte der 90er Jahre wurde mithilfe des kleinen Krokodils das Poloshirt in Deutschland wieder Trend-tauglich gemacht. Der MTV-Moderator Markus Kafka trug in seiner Sendung ein Lacoste-Poloshirt als ironische Anspielung auf die Prüderie der „Oberen Zehntausend“. Als auch noch Britbands wie Blur oder Oasis diese Hemden öffentlich trugen, war das Revival des Poloshirts vollkommen. So entdeckten auch Luxus-Modemarken wie Dolce&Gabbana, Armani und Prada das Polohemd für sich.

Das Poloshirt verlor seinen Ruf, ein Golfspielern vorbehaltenes Sportkleidungsstück zu sein. Es wurde sogar in China als Hemdersatz zum klassischen Hosenanzug getragen.

Hierzulande ist das Poloshirt immer noch ein Kultobjekt, das sowohl leger zu Jeans als auch stilvoll zu eleganten Hosen getragen werden kann, ohne dass damit Vorbehalte gegenüber seinen Trägerinnen und Trägern hervorgerufen werden, wie es in den 80er Jahren oft üblich war.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Seit seinem Revival ist das Poloshirt regelrecht zum Trend geworden. Es wird vom Surfer, „Businessman“ und Indierocker gleichermaßen getragen. Vor allem die Jugend findet Gefallen an dem Kultobjekt. So haben Firmen wie H&M und Mustang, aber auch klassische Marken wie Pierre Cardin und Daniel Hechter diese vermehrt in ihr Sortiment aufgenommen. Der enge, figurbetonte Schnitt der Damen-Poloshirts ist seit einiger Zeit besonders gefragt und neben den klassischen Pastelltönen auch in knallig-bunten Farben erhältlich. Aber auch bei Sportarten wie Polo, Golf und Yachting gehört das Poloshirt nach wie vor dazu. Sehr aktuell und „in“ sind Polohemden im Yacht- und Polostil. Diese sind meist im maritimen Look gestaltet und mit typischen Merkmalen von Teamhemden wie Nummern auf Ärmel und Brust versehen. Gerne werden sie als klassischer Hemdersatz unter einem V-Pullover getragen und so zu einem stilvollen Basic.

Resümee

Resümee

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass René Lacoste und André Gillier mit dem Poloshirt ein zeitloses, aber dennoch modernes Kleidungsstück schufen, das aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken ist. Sie schafften somit den Spagat zwischen Klassik und Trend. Mit dem kleinen grünen Krokodil traten erstmals Kleidungsstücke mit einem bestickten Logo auf. Folge war ein Markenbewusstsein, das in alle Generationen reicht und heute die Fashionwelt dominiert. Auch in Zukunft werden Lacoste und andere namhafte Marken das Poloshirt variantenreich gestalten und dabei immer wieder neu erfinden, ohne jemals seine ursprüngliche Funktionalität zu vergessen. Das Jahr 1933 war die Geburtsstunde für eine echte Modelegende – das Poloshirt!

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