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Historie

Historie

Das aus dem Englischen stammende Wort Pullover bedeutet wörtlich „überziehen“ (=to pull over) und wurde, da es keine passende, deutsche Bezeichnung gab und gibt, auch ins Deutsche übernommen. Seit seinem ersten Auftreten im 19. Jahrhundert konnte der Begriff trotz heftiger Kritik von Sprachschützern nicht durch eine geeignete Übersetzung ersetzt werden. Viele Anekdoten berichten von traditionellen Riten über Pullover.

So stickten Ehefrauen von Seemännern und Fischern ein eigenes Haar als Glücksbringer in die Pullover, um ihre Ehegatten vor Unfällen auf hoher See zu schützen. In anderen Ländern stickte man die Initialen oder familientypische Muster der Seemänner in die Kleidung, um sie im Falle eines Unglückes besser identifizieren zu können.

Die sehr bekannten Norwegerpullover stammen aus dem Norden. Anders als es sein Name vermuten lässt, kommt der Norwegerpullover jedoch nicht aus Norwegen, sondern aus Island und von den Färöer-Inseln. Die aus Irland stammenden Pullover mit Aranmuster dienten mit ihrem typischen Zopfmuster ebenfalls der Kennzeichnung der jeweiligen Herkunft. In der aktuellen Mode sind die Norwegerpullis auch präsent und werden von Luxusmarken wie Ralph Lauren und Prada, aber auch von H&M hergestellt.

Modelle

Modelle

Es gibt unzählige Arten von Pullovern, die je nach Form, Muster, Kragen und Stoffart unterschieden werden.

• Der Rundhalspullover stellt die typische Form für einen Pullover dar. Da er als das klassische Modell überhaupt betrachtet wird, greifen vor allem Boss und Carlo Colucci auf diese Form zurück. Dieser zeitlose Pullover mit seinem Rundhalsausschnitt wird gerne über einem Poloshirt oder Hemd getragen.

• Im Gegensatz zum eher ursprünglichen Rundhalspullover hat der beliebte V-Pullover einen, wie der Name schon sagt, V-förmigen Ausschnitt. Er wird noch öfter zu Hemd und Anzug getragen und findet so auch gerne Verwendung in der Berufswelt, wie z.B. bei Esprit und Tommy Hilfiger zu sehen ist.

• Rollkragenpullover, besonders für die kalte Winterzeit geeignet, dienen weitestgehend dem Schutz des Halses, wurden aber auch in der Modewelt, wie bei Benetton und Mexx, immer mehr zum Highlight.

• Der Polo-Pullover mit dem typischen Polokragen, der aus der Welt des Sports stammt, ist auch in der wärmeren Jahreszeit angenehm zu tragen. Der Polo-Pullover ist, wie auch der Rollkragenpullover, meist aus feinerem Material, so zum Beispiel fein geschnürter Baumwolle.

• Aus dem klassischen Pullover, der meist aus Schurwolle, Kaschmirwolle oder Baumwolle besteht, entstand allmählich der Sweater, auch Sweatshirt genannt, der sich dadurch auszeichnet, dass er aus fein gerippter Baumwolle hergestellt ist und sich ideal zum Bedrucken eignet. Er ist oft in den Kollektionen von Diesel, Timberland und Versace zu sehen.

• Von den Sweatshirts leiteten sich die Kapuzenpullover ab, die in erster Linie in der Streetwear ihren Platz fanden und dort auch noch immer einen hohen Stellenwert haben. Sweater von Puma, Replay und Adidas sind auch in der Sport -und Freizeitmode sehr beliebt.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Pullover von einem seriösen Kleidungsstück zu einem modischen Blickfang. In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts konnte sich in der Damenwelt beispielsweise das Twinset mehr und mehr etablieren und wurde das modische Kleidungsstück schlechthin.

In den 50er Jahren war dann der Rollkragenpullover sehr angesagt. Vor allem bei Intellektuellen war der Pullover, bevorzugt in Schwarz und aus sehr dünnem Material, sehr beliebt. Mit der Hippie-Bewegung der 60er und 70er Jahre ging der Trend immer weiter hin zum selbst gestrickten Pullover aus Naturwolle. Damit wollte man sich von der konservativen Oberschicht und der Popperkultur abheben, die bevorzugt glatt und fein gestrickte Pullover aus hochwertigen Stoffen, z.B. von Ralph Lauren trugen.

Ab 1980 entdeckte die Jugend den Sweater für sich, der bis heute immer noch eine der beliebtesten Pulloverarten ist. Zehn Jahre später wurde der Skipullover wieder als modisches Element entdeckt. Kleidung aus zweiter Hand war somit sehr gefragt, da man vorwiegend Originalpullover aus den 60er Jahren tragen wollte.

Diese Art Pullover wurde dann jedoch wegen der großen Nachfrage von den Modehäusern als Retro-Modelle in ihre Kollektionen aufgenommen. Bis heute ist das Sweatshirt der beliebteste Pullover, vor allem bei Modelabels wie G-Unit oder Gant, da er sich sehr gut bedrucken lässt.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Aktuell sind die Kollektionen wieder sehr durch den „Akademiker“-Stil inspiriert. So findet man bei Modeschauen viele Pullover mit Glencheck- oder Karomuster. Hugo Boss schickte zum Beispiel seine Models in hellen und dennoch gediegenen Farben, wie grau, grün und blau, in den typischen Karos der Schul- und Universitätskleidung auf den Laufsteg. Aber auch kräftige Farben mit Streifen und den wieder angesagten Polkadots sind bei Herstellern wie s.Oliver oder Prada zu sehen.

Ebenso wie 1980 der Skipullover wird zunehmend auch das Twinset wieder zum Modetrend, jedoch aktuell auch einmal sexy mit Jeans oder Minirock kombiniert. In der Damenwelt sind auch Pullis in Grobstrick sehr angesagt, die sehr lang und weit geschnitten sind und auch als Kleid oder lässig zu Leggings getragen werden können. Wie Grobstrickpullis sind auch Pullover mit Streifen wieder sehr in Mode.

Egal ob im Büro oder in der Freizeit, der Pullover ist immer ein idealer Partner, in dem man sich wohlfühlen kann. Durch seine vielfältigen Varianten und Schnitte wird er zum Allround-Talent und hat so immer wieder eine neue Wirkung, von erotisch bis hin zu brav und elegant. Dieses Kleidungsstück der vielen Möglichkeiten wird so auch zum Mittelpunkt vieler Modeschauen und ist, beispielsweise kombiniert mit den neuen langen Ketten, ein absoluter Hingucker.

Resümee

Resümee

Auch wenn ein gewisser Trend zum klassischen Pullover erkennbar ist, so ist dennoch das Sweatshirt weiterhin sehr beliebt und wird von Jung und Alt gleichermaßen gern getragen. Der Pullover an sich, meist gestrickt oder anderweitig gewirkt, ist dennoch ein fester Bestandteil der Modewelt und wird trotz steigender Beliebtheit der Sweatshirts nie ganz seine Bedeutung verlieren.

Kombiniert mit den richtigen Accessoires läuft der Pullover jedem Sweater den Rang ab und steht nach wie vor für Eleganz und Geschmack.

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