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Historie

Historie

Der Slip ist eine Form der Unterwäsche, der sowohl beim Mann, als auch bei der Frau fester Bestandteil der Kleidung ist. Allgemein trugen Herren bis ins Mittelalter Hosen, die nicht in eine Unter- und Oberhose getrennt war.

So kleideten sich beispielsweise Hethiter und Hebräer in beinlose Lendenhosen. In der griechischen Antike hingegen war bei den Frauen ein als „Zona“ bezeichneter Leibgürtel verbreitet, der in einer etwas breiteren Form auch von Römerinnen getragen wurde. In der Bronzezeit trugen Kelten und Germanen ein sogenanntes Schamtuch als Unterbekleidung, das um den Bauch gebunden wurde.

Bis ins 14. Jahrhundert trug der Mann eine als „Brouche“ bezeichnete Unterhose, die in der Form den heutigen Boxershorts ähnelte. Im darauf folgenden Jahrhundert wurde diese von einer Strumpfhose mit Schamkapsel abgelöst. Diese Schamkapsel stellte dabei einen Hosenlatz dar, der farblich oft von der restlichen Unterhose abgesetzt und mit Stoff ausgepolstert wurde. Im 17. Jahrhundert trug der feine Herr dann kurze oder wadenlange Unterhosen-Modelle, die an der Rückseite offen waren und mit einem Zugband um die Taille befestigt wurden.

Das weibliche Geschlecht musste dagegen bis ins 19. Jahrhundert warten, bis es auch ihm erlaubt war, eine Unterhose oder einen Slip zu tragen. Es gab jedoch eine Ausnahme. Schon 1660 kamen in Frankreich knielange Unterhosen für Frauen auf, deren Einführung in die Modewelt maßgeblich von Maria de Medici, der Gattin von Heinrich IV, ausging, und die als „Calecon“ bekannt wurden.

Um 1850 hielt die Unterhose schließlich dank der Wiedereinführung der Krinoline endgültig Einzug in die Modewelt der Frauen. Der Physiologe Gustav Jäger erfand 1880 ein zweiteiliges Set aus reiner Wolle, das aus einem Unterhemd und einer Hose bestand und als Jägerkombination bekannt wurde. 1914 wurde der Schlüpfer mit Gummizug und kurzem, angeschnittenen Bein entwickelt und von den Frauen als wahrer Segen im Vergleich zu den langen, steifen Unterhosen empfunden. Der Mann trug im Gegensatz dazu eine Unterhose aus Seide und Baumwolltrikot.

Modelle

Modelle

Allgemeine Formen:

Neben den üblichen Modellen, die man in Damen- und Herrenunterwäsche unterteilt, gibt es auch Slips, die von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen werden können:

• Der Tanga-Slip ist seit einigen Jahren eine der beliebtesten Formen bei der Damenunterwäsche. Er besteht aus zwei Dreiecken, die durch mehr oder weniger schmale Stoffstreifen zusammengehalten werden.

• Hingegen ist bei dem String-Tanga oder G-String die Dreiecksform sehr weit hochgezogen oder entfällt in manchen Fällen sogar ganz.

• Ein Thong ist ein String, der über dem Steißbein ein etwas stärker ausgeprägtes Dreieck hat und ebenso wie der Stringtanga sehr beliebt ist.

Damenslip-Modelle:

• Ein Bikinislip, beispielsweise von Wolford, La Perla oder Palmers ist eine Form, die auch in der Bademode verwendet wird. Der Slip hat eine gerade Form mit einem hohen Beinausschnitt und endet in Hüfthöhe.

• Der Hüftslip ist im Schnitt dem Bikinislip sehr ähnlich, hat jedoch einen bis zur Taille verlängerten Bund.

• Die Slip-Form der Jazzpants wird charakterisiert durch einen engen Taillenslip, der einen sehr hohen Beinausschnitt hat. Diese Art von Slip war zunächst als Sportunterwäsche konzipiert und wird heute von Herstellern wie Gsus durch freche Schnitte und Accessoires auch im Alltag tragbar gemacht.

• Der Rio-Slip besticht durch einen V-förmig gestalteten Bund im französisch gehaltenen Stil. Schöne Modelle findet man bei populären Unterwäscheherstellern, wie Skiny oder Speidel in aufregenden Farben und Schnitten.

• Ein Slip-Ouvert wird, bedingt durch die Tatsache, dass er im Schritt offen ist, vor allem im Erotikbereich gerne getragen.

Herrenslip-Modelle:

• Der Sportslip ist ein kurz geschnittener Slip mit niedriger Taillenhöhe, der straff am Körper anliegt.

• Ein Jockstrap stellt dagegen die erotische Variante eines Herrenslips dar. Der aus den USA stammende Sportslip betont vor allem das Gesäß, wobei der Stoffstreifen entfällt und durch seitliche Schnüre ersetzt wird.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Die Slipunterwäsche hat sich seit ihren Anfängen sehr stark verändert und weiterentwickelt. Heute sind Schlüpfer, Höschen und Boxershorts dank hochwertiger Materialien ein wahrer Tragegenuss. Dies war in den 1950er Jahren noch anders. In dieser Zeit trug eine Frau noch knielange Hüftmieder und Höschen und der Mann kleidete sich in beinlose Slips aus Trikotstoff.

Erst 30 Jahre später war der Slip mit hohem Beinausschnitt „en vogue“, woraus sich im Jahre 1982 der Tanga, benannt nach einer afrikanischen Insel, entwickelte und zu einem neuen Modetrend führte. Von nun an trug man kurze, knappe Höschen, die von Jahr zu Jahr aus immer weniger Stoff bestanden, bis schließlich auch transparente Slips angeboten wurden.

Die Herrenunterwäsche bestand bis spät in die 80er Jahre aus Doppelripp-Slips mit Eingriff, die meist in den Farben beige und hellblau oder als weiße Unterhose erhältlich waren. Diese wurden ab 1980 von den Sport-Unterhosen ohne Eingriff und den neuartigen Boxershorts, zum Beispiel von Jockey, abgelöst.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Die züchtigen und konservativen Zeiten sind vorbei. Heutzutage wird alles getragen, was gefällt. Mit der Emanzipation der Frau wurde beispielsweise das Tragen von einem Minirock ohne Slip ebenso gängig wie allgemein das Tragen von Kleidungsstücken ohne jegliche Unterwäsche.

Neben dieser Entwicklung entstand auch eine Dessous-Mode, die sich durch romantische Stickereien und erotische, knappe Schnitte auszeichnete. Heute sind modische Dessous in verführerischen Designs, beispielsweise von Victoria Secret oder Passionata, für jede Frau unabdingbar. Der Herr hingegen bevorzugt kurze, enge Boxershorts, die auch als Briefshorts bezeichnet werden. Besonders Slips von Armani, Schiesser und die Calvin Klein-Unterwäsche werden von Männern in dunklen Farben wie Blau, Schwarz oder Anthrazit ausgewählt.

Resümee

Resümee

Vorbei sind die Zeiten, als Mann und Frau weite lange Hosen als Unterwäsche tragen mussten. Der Slip stellt ebenso wie viele andere Kleidungsstücke das Ergebnis einer langen Entwicklung dar und ist aus der Modewelt in seiner heutigen Form nicht mehr weg zu denken.

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