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Historie

Historie

Bevor der Mensch sich mit Bekleidung aus Textilfasern versorgen konnte, blieben ihm nur Tierfelle zum Schutz vor Kälte und zum Bedecken seines Körpers. Man könnte also behaupten, dass die Lederjacke ein Relikt aus der Anfangszeit der Menschheit ist.

Die Tatsache der stetigen Fortentwicklung von Kleidung über die Jahrtausende steht diesem Ansatz allerdings entgegen. Andererseits spricht dafür, dass beispielsweise die Indianer sich in Leder kleideten, oder dass der Ausdruck Parka in der Sprache der Inuit ein Kleidungsstück aus Vogel- oder Seehundhaut bezeichnet. I

n Sibirien und Alaska war diese archaische Lederjacke mit Fell gefüttert und mit ihrem Tunnelgürtel zudem die Vorlage für die wetterfesten Militärjacken, die wir heute als Parka bezeichnen. Mit dem Beginn der Luftfahrt wurde es auch notwendig, spezielle Bekleidung für Piloten und Flugpersonal zu entwickeln.

Aus dieser Zeit hat sich die Bomberjacke bzw. Fliegerjacke, auch Pilotenjacke genannt, bis in die heutige Zeit als modisches Stück im Retro-Stil erhalten.

Auch aus dem Motorsport, dem Auto- und Motorradrennsport gleichermaßen, haben manche Modelle Eingang in die Mode von heute gefunden.

Modelle

Modelle

Unterschiedliche Modelle unter den Lederjacken lassen sich am einfachsten aus der Entwicklung heraus definieren.

• Am Anfang stand die Lederjacke mit der speziellen Funktion, den Anforderungen eines Fluges im offenen Doppeldecker zu genügen. Für Piloten im ersten Weltkrieg wurden erstmalig Schaffelljacken hergestellt, wobei die Wollseite nach innen gekehrt war. Diese Jacken waren zwar sehr warm, aber auch schwer, und engten die Träger in ihrer Bewegungsfreiheit stark ein. Für die Praxis änderte man die Jacken sukzessive, kürzte sie und dünnte das Schaffell aus. Nach und nach wurde dann die legendäre Bomberjacke daraus. Mit Strickbund an den Ärmeln und am Bund, großen aufgesetzten Außentaschen und Reißverschluss in Vintage-Leder ist sie kaum von der ursprünglichen Fliegerjacke zu unterscheiden. Heute ist eines der bekanntesten Modelle die Avirex Lederjacke, die noch immer von dem Hersteller produziert wird, der seit den 1920er Jahren die Ausrüstung für Air-Force-Piloten stellt.

• Neben den kurzen Lederjacken gab es auch einen schweren, langen Ledermantel für Flieger. Dieser erwies sich allerdings als so unhandlich und unpraktisch, dass man ihn sehr schnell kürzte und entsprechend den Anforderungen abänderte. Heute erleben diese Lederjacken unter dem Namen Flying-Circus-Kurzmantel ein Revival. Aus Pferdeleder gefertigt, in doppelreihiger Ausführung mit Überlappung ist dieser Ledermantel auch ohne Reißverschluss winddicht. Als wärmendes Innenfutter wird Wolle verwendet. Unter die Länge eines Mantels fallen auch Lederjacken im Stile eines Parkas oder so genannter Caban-Jacken. Die militärischen Uniformjacken ähnlichen Parkas sind etwa oberschenkellang und mit Kapuze ausgestattet. In modischen Varianten haben sie häufig einen Pelzrand an der Kapuze, bei Damenmodellen auch an den Ärmelenden. Vereinzelt findet man unter Herren-Lederjacken auch die Caban-Jacken. Sie sind an die klassische Uniformjacke der US-Marine angelehnt, haben einen großen Kragen und sind doppelreihig geknöpft mit einer breiten Überlappung vorne.

• Schnittgleich wie Motorrad-Lederjacken sind die sogenannten Bikerjacken gefertigt, mit asymmetrischem Reißverschluss vorne und Reißverschlüssen an den Ärmeln sowie einem verstellbaren Bund, wie man sie bei ENERGIE findet. Ihre integrierten Protektoren erfüllen allerdings nicht die strengen Schutzanforderungen, sondern sind eher ein modischer Gag.

• Lederblazer oder Ledersakkos sind im Schnitt üblicherweise normalen Anzugjacken gleichgestellt. Als Material verwendet man vorzugsweise handschuhweiches Ziegenvelours, um den Charakter von Stoff zu imitieren.

Stilrichtungen

Stilrichtungen

Lederjacken im klassischen Stil sind oft im Schnitt sakkoähnlich geschnitten. ESPRIT hat eine hüftlange, lose geschnittene Jacke mit klassischem Kragen und Taillengürtel zum Binden in ihrer Kollektion. Von Conleys gibt es einen kurzen, modischen Lederblazer für Damen, dessen Kanten mit Nieten besetzt sind. Diese Art Lederjacke kann man sehr gut zu praktisch allen Hosen oder Röcken tragen und sie lässt sich mit Top, Bluse oder Rollkragenpullover ideal ergänzen.

Im Stil der Rennsportbekleidung aus den 1950er und 60er Jahren sind die Herren-Lederjacken von Chapal geschnitten; kurz, aber weit genug, um Bewegungsfreiheit zu garantieren. Auch Motorrad-Lederjacken kommen ursprünglich aus dem Rennsport. Mittlerweile hat auch der Bikerstil seinen festen Platz in der Mode der Lederjacken. Ebenso sind die Bomberjacken im Retrolook, die längst Kultstatus besitzen, nicht mehr aus modisch bestückten Kleiderschränken wegzudenken.

Allgemeiner Trend

Allgemeiner Trend

Eine sehr modische und angesagte Kollektion von Damen-Lederjacken und Herren-Lederjacken bietet Belstaff in dieser Saison an. Beispielsweise eine kurze, eng anliegende Motorrad-Lederjacke mit niedrigem Stehkragen im Vintage-Look. Oder eine Nachbildung aus den 1950er Jahren mit Kragen und leicht asymmetrischem Reißverschluss, am Rücken mit typischer Ton-in-Ton-Phönix-Stickerei, wobei die Nierenpartie im typischen Motorradjackenstil durch eine Reihensteppung hervorgehoben ist. Auch dieses Modell gibt es für Damen und bildet ein Highlight in der aktuellen Mode. Ebenfalls sehr stylisch ist eine taillenkurze Lederjacke mit ¾-Ärmeln und Stehkragen oder eine kurze Damen-Lederjacke aus Veloursleder mit asymmetrischem Reißverschluss und Stehkragen. Für Herren macht Belstaff im Stil der Royal-Air-Force-Fliegerjacken aus den 1930er und 1940er Jahren eine sehr schicke Kurzjacke mit zwei großen, aufgesetzten Taschen sowie Strickbündchen an Ärmeln und am Bund.

Sehr ausgefallene und außergewöhnlich geschnittene, asymmetrische Lederjacken mit Nieten und Reißverschlüssen aus weichstem Nappa zeigen Designer wie Doo.Ri und Versus. In der Chanel-Kollektion findet sich eine Kombination aus ärmellosem Lederkleid mit passender Lederjacke im typischen Coco-Chanel-Kostüm-Stil, die ebenfalls einzigartig ist.

Neu und sehr extravagant ist eine Damen-Lederjacke von Diesel mit Fransen im Indianer-Ethnolook. Ein anderes Modell von Diesel, das modisch kurz und geknöpft ist, erinnert entfernt an Bikerjacken. Dolce & Gabbana zeigen im aktuellen Angebot eine taillenkurze, beige Lederjacke mit großem Kragen und weißem Pelzbesatz an Ärmeln, Vorder- und Rückenteil sowie am Kragen. Auch von Dolce & Gabbana gibt es eine stilisierte Motorrad-Lederjacke in Gold mit weißem Pelzfutter, das sichtbar ist, sowie mit gesteppten Ellbogenbereichen und Steppstruktur am Rücken oberhalb der Nieren.

Besonders aktuell sind Jeansjacken aus seidenweichem Lammleder. Sie können ideal mit eleganten Stoffhosen kombiniert werden und eignen sich auch für einen außergewöhnlichen Business-Look.

Resümee

Resümee

Ob samtweiches Lammnappa oder grobes Vintage-Leder, Kultobjekte wie Bomberjacken oder Motorrad-Lederjacken sind aus modischen Kollektionen nicht mehr wegzudenken. Lederjacken haben ihren festen Platz in den Sortimenten namhafter Hersteller. Sie sind meist zeitlos und aufgrund ihrer Qualität zudem strapazierfähig und lange haltbar.

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