In Übereinstimmung mit den Bezeichnungen
des Kohl-Briefmarken-Handbuches bzw. des "Neuen Handbuches
der Briefmarkenkunde" sind Haupt- und Unterarten sowie Abarten
zu unterscheiden.
Die Hauptart ist die in der Regel die vom Herausgeber beabsichtigte
Ausführung eines Postwertzeichens.
Unterarten entstehen - beabsichtigt oder unbeabsichtigt - im
Rahmen des Herstellungsauftrages. Unterarten können z. B.
Farbtönungs-, Gummierungs-, Papier-, Wasserzeichen-, Zähnungs-
sowie Zeichnungsunterschiede sein.
Abarten sind in der Regel nicht beabsichtigte, nicht selten markante
Abweichungen vom Herstellungsauftrag, die durch diesen nicht mehr
gedeckt werden. Hierzu zählen zum Beispiel: Plattenfehler,
ungezähnt oder teilgezähnt gebliebene Marken, Abweichungen
der Farbe oder des Papiers, Stellung des Wasserzeichens, des Auf-
oder Überdruckes, kopfstehende Bildteile, teilweise oder
ganz fehlende Druckgänge und ähnliches. Diese Abarten
finden sich regelmäßig wiederkehrend auf bestimmten
Bogenfeldern oder Bogen einer Auflage oder Teilauflage. (Abb.
Begriff1)
Druckzufälligkeiten sind keine Abarten. Druckzufälligkeiten
sind lediglich zufällig während der Herstellung entstanden
und zeigen sich nur auf einzelnen Bogen oder geringen Teilen der
Auflage, z. B. Farbverschmierungen, Rakelstriche, Punkte, Kleckse,
Verzähnungen, Passer- und Aufdruckverschiebungen. In der
Regel werden Druckzufälligkeiten nicht in MICHEL-Katalogen
erfasst. Ihre Katalogisierung bleibt Spezialwerken vorbehalten.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden in den Katalogen Unterarten, Abarten
und Druckzufälligkeiten erfasst, deren Zuordnung nicht eindeutig
geklärt war. Diese Katalogisierung wird aus historischen
Gründen beibehalten.
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